Sonderbriefmarke: „450 Jahre Augsburger Religionsfriede“

Historisches Dokument religiöser Toleranz geehrt

Am 25. September jährt sich der Abschluss des Augsburger Religionsfriedens zum 450. Mal. Um an dieses Dokument religiöser Toleranz zu erinnern, gibt das Bundesministerium der Finanzen auf Anregung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Sonderbriefmarke heraus, die ab 8. September im Handel sein wird. Schon am vergangenen Freitag, 2. September, hat Staatssekretär Karl Diller die neue Sondermarke im Rahmen einer Feierstunde im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses vorgestellt. Die Briefmarke wurde in einer Auflage von 10 Millionen Exemplaren gedruckt.

Mit dem Augsburger Religionsfrieden im Jahre 1555 kamen die religionspolitischen, zum Teil auch militärischen Auseinandersetzungen zwischen den evangelischen und katholischen Reichsständen zu einem vorläufigen Ende. Aus dem bisherigen Gegeneinander der evangelischen und der römisch-katholischen Religionsparteien wurde zum ersten Mal ein rechtlich abgesichertes Nebeneinander: die Anerkennung des vormals als „Ketzerei“ bezeichneten evangelischen Glaubens. Mit dem auf dem Augsburger Reichstag geschlossenen Frieden fand das Reformationszeitalter seinen Abschluss. Heutzutage gilt der Augsburger Religionsfriede als wichtiges historisches Dokument einer modernen interreligiöser Toleranz.

Auch daran anknüpfend wurde 1999 ebenfalls in Augsburg die gemeinsamen Erklärung der Rechtfertigungslehre durch Vertreter der lutherischen Kirchen und der katholischen Kirche unterzeichnet. Dem Augsburger Religionsfrieden wird am 25. September mit einem ökumenischen Gottesdienst in Augsburg gedacht, den der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, mit gestalten werden.

Hannover, 06. September 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter