„Namen statt Nummern“

Ausstellung im EKD-Kirchenamt erinnert an die Opfer des KZ Dachau

Mehr als 200.000 Menschen waren im Konzentrationslager Dachau bei München inhaftiert, mehr als 32.000 von ihnen wurden dort in den Jahren 1933 bis 1945 ermordet. „Namen statt Nummern“ heißt eine internationale Wanderausstellung der Versöhnungskirche Dachau, die die Menschen hinter diesen Zahlen sichtbar machen will, ihre Biographien, Lebensentwürfe und die Familien der Verfolgten und Inhaftierten. Ab dem kommenden Montag, den 9. Februar, ist die Ausstellung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover zu sehen.

Seit 1999 gibt es das Projekt „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“. Das Gedächtnisbuch setzt sich zusammen aus einzelnen Blättern, die von interessierten Schülern, Studenten, Familienangehörigen ehemaliger Häftlinge oder anderen erstellt werden. Mehr als 130 Biographien sind bislang auf diese Weise zugänglich gemacht worden, 22 davon sind in der Ausstellung „Namen statt Nummern“ zu sehen.

Auf den Ausstellungsbannern stehen die individuell gestalteten Seiten zu den einzelnen Personen mit kurzen Textabschnitten, die ein erstes Schlaglicht auf das Leben des Portraitierten werfen. Daneben ist ein Bild der beschriebenen Person im privaten Umfeld zu sehen. Ergänzt wird dies durch stichpunktartige Angaben zu Geburtsdatum und Geburtsort, Familie und Beruf, zu den Haftorten, der Nachkriegszeit und zum Verfasser des Gedächtnisblatts. Übergeordnete Themenbanner bieten darüber hinaus Informationen zur Geschichte des KZ Dachau, zu den Ländern, aus denen die hier vorgestellten Personen stammen und zum Hintergrund des Projektes Gedächtnisbuch. Eine Europakarte mit Angaben zu den Wohn- und Herkunftsorten und den Haftstätten der Personen aus dieser Ausstellung.

Die Ausstellung war bislang in sechs Ländern in Europa an über 20 Orten in eigenen landessprachlichen Übersetzungen zu sehen. Derzeit wird noch eine ukrainische Übersetzung der Ausstellung erstellt, die in diesem Sommer in Kiew zu Gast sein wird. Voraussichtlich wird die Ausstellung 2010 auch in den USA gezeigt. Eine 84seitige Broschüre ergänzt die Ausstellung.

Die Ausstellung „Namen statt Nummern“ wird am 9. Februar um 9.30 Uhr eröffnet im Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover. Sie ist bis zum 28. Februar jeweils Montags bis Donnerstags von 8.30 bis 16.30 Uhr und Freitags von 8.30 bis 15.00 Uhr zu sehen.

Hannover, 02. Februar 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild