Freude über Oscar-Verleihung an deutschen Film

EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Florian Henckel von Donnersmarck

Als das „wichtigste Filmereignis der letzten Zeit“ hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, den Oscar-preisgekrönten Film „Das Leben der Anderen“ gewürdigt. In einer Gratulation an den Regisseur und Drehbuchautor Florian Henckel von Donnersmarck schreibt Huber, er teile mit vielen anderen „die Freude und den Stolz über diese Ehrung“ einer großartigen künstlerischen Leistung. Es sei Henckel von Donnersmarck gelungen, die Menschen zu bewegen: „mit einem Film, der Engagement und Herzensvernunft, Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte und Emotionalität vereint.“

 „Das Leben der Anderen“ habe ihn durch „die präzise und beängstigende Zeichnung des Apparats der DDR-Staatssicherheit, seiner Willkür, Systematik und Perfidie“ beeindruckt, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende. Beeindruckend sei auch das Porträt eines seiner Handlanger und die Schilderung, wie dieser aus seiner psychischen Versteinerung und moralischen Taubheit geweckt werde. Es sei gewiss eine große Ausnahme, von der der Film erzähle, dass in einem abgebrühten Funktionär der Unterdrückung die Stimme des Gewissens und der Menschlichkeit laut werde. „Aber es entspricht unseren besten Hoffnungen und Überzeugungen, dass Menschen zu einem solchen Wandel fähig bleiben.“ Die emotionale Kraft, die der Film aus diesem Wiedererwachen zu menschlicher Anteilnahme am „Leben der Anderen“ schöpft, beeinträchtige nicht die Schärfe der politisch-moralischen Anklage, die der Regisseur und Drehbuchautor in der Darstellung des Bespitzelungssystems formulieren. Mit großer Erwartung sehe er dem nächsten Film von Florian Henckel von Donnersmarck entgegen.

Hannover, 27. Februar 2007

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Florian Henckel von Donnersmarck - Biographie und Filmographie

Informationen zum preisgekrönten Film " Das Leben der Anderen