Bibelarbeit zum 32. DEKT Bremen, Mensch, wo bist du (Gen 3,1-13.20-24)

Katrin Göring-Eckardt

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihrwerdet keineswegs des Todes sterben,  sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.


Liebe Schwestern und liebe Brüder,

paradiesische Zustände werden uns versprochen, wenn wir es uns mal richtig gut gehen lassen wollen. Machen Sie Urlaub im Paradies! So wirbt der Ferienkatalog. Allerdings kommen darin immer Palmen, hingegen nur sehr selten Apfelbäume vor. Wohnparadies, gern auch im Plural – Paradiese- werden vermakelt. Die haben mehr als wir denken mit dem ursprünglich persischem Wort zu tun, in dem es um etwas geht, wo ein Zaun drum herum ist. In diesen Wohnparadiesen gibt es neben dem Zaun Tore, die man nur mit Chipkarten öffnen kann. Sie werden bewacht, wenngleich nicht vom Cherubim mit Flammenschwert.

Im Paradies, im umzäunten Garten Eden, von dem heute Morgen zu reden sein wird begegnen wir Eva. Eva, die Urfrau, ist eine gute Staatsbürgerin. Sie kennt die Regeln und Gesetze. Und sie hält sich daran. Und wie immer, wenn es der Welt zu gut geht, langweilt sich Eva wohl etwas. Sie konnte keine Bücher lesen, nicht die Brigitte abonnieren, kein Segeltörn oder wenigstens Nordic Walking. Es gab keine Freundin, mit der sie sich zum Shoppen verabreden konnte, sie hatte kein Laptop, um bei Facebook nach Freunden zu suchen. Auch kein  öffentlich-rechtliches Fernsehen, das ihr erklärt hätte, wie es um die Krisenregionen der Welt steht. Eva hatte Adam. Diesen Adam, den wir kennen, nun ja. Vielleicht wissen wir ja nur nicht genug von den interessanten, verborgenen Seiten dieses Mannes und auch vom Liebesleben der beiden ist recht wenig überliefert. So weit, so eintönig. Nehmen wir hier jetzt einmal an.

Eva also trifft auf die Schlange. Wohl eine willkommene Abwechslung und auch keine uninteressante Persönlichkeit. Die Schlange eröffnet das Gespräch, scheinbar ganz arglos, fragt sie: „Gott hat gesagt: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ Unsere Paradiesstaatsbürgerin Eva bemerkt den Unterton nicht. Brav erklärt sie der Schlange die Gesetze und Regeln im Garten, als ob das für die Schlange wirklich neu wäre. „Alles ist im Überfluss da und darf genutzt werden, nur eben der eine Baum ist tabu.“ Eva problematisiert  das nicht – bis jetzt. Die Schlange aber stellt in Frage, dass die Früchte des Baumes bei Genuss oder gar schon bei Berührung den Tod bringen. Sie säht Zweifel. „Ihr werdet nicht sterben! Vielmehr wird euch das Zugreifen die Augen öffnen, ihr werdet verstehen, was gut ist und was böse ist!“

So hatte Eva das bisher nicht betrachtet. So gesehen könnte es ganz reizvoll sein, von den Früchten zu kosten. Eine neue, bisher unbekannte Möglichkeit tut sich auf. Die Aussicht darauf, klug zu sein, gefällt Eva. Das ist bei Frauen so! Die Versuchung also ist groß. Natürlich ist sich Eva nicht sicher.

Ich musste beim Gedanken an Eva und diesen Moment der Überwindung, des Regelbrechens, des Alles-aufs-Spiel-Setzens, zwanzig Jahre zurück denken. Natürlich war sich auch niemand sicher, der 1989 in der DDR auf die Strasse ging. Dennoch war die Aussicht klug zu sein, frei zu sein, das ganz Andere zu sehen und zu erleben viel stärker als die Angst, das Bekannte, Einschränkende, das immer gleiche und Fremdbestimmte, das unglaublich Enge in Frage zu stellen. Der Wunsch nach Freiheit war auch größer als die Angst vor Strafe. Eine eigentümliche Parallele, wenn man bedenkt, dass im Paradies ja alles in wunderbar göttlicher Ordnung und in der DDR alles in repressiver gottloser Unordnung war.

Unsere Eva also, die friedliche Revolutionärin, greift nach den Früchten – der Erkenntnis. Sie gibt auch Adam davon. Der greift zu, isst, ohne zu fragen, ohne nachzudenken. Dazu ließe sich noch eine Menge sagen. Ist das bei Männern so? Auch das übrigens eine ganz interessante Parallele: Als es darum ging zu riskieren, auf der Strasse zu sein, nicht zu wissen, was kommt und Pläne zu schmieden in diesem verrückten Herbst, waren es ganz viele Frauen, die sich stark gemacht haben. Als es dann später anfing mit der Politik, am Runden Tisch, in den Verwaltungen und den neuen Regierungen, waren die Männer fast wieder unter sich. Die Frauen haben derweil den neuen Alltag organisiert. Was nicht wenig war, wenn man bedenkt, dass die gleichen Menschen in den gleichen Häusern und Wohnungen plötzlich in einem gänzlich neuen System zurecht kommen mussten. Heute frage ich mich manchmal, ob man bei denen nicht eher nachfragen sollte, wie die neue Welt nach der Krise zu organisieren ist, statt bei Managern und Bankern, die dieselbe erst mit verursacht haben.

Eva isst. Adam isst mit. Nun hatten sie Wunder was erwartet. Sein wie Gott! Tatsächlich: Von diesem Moment an ist alles anders. Sie erkennen, dass sie nackt sind, bloß und ungeschützt. Sie erkennen, dass sie getan haben, was ihnen nicht zugedacht war. Sie wissen, was gut ist und was böse. Aber so ganz klar kommen sie damit nicht. Sie schämen sich. Zu allem Überfluss hören sie nun auch noch Gott kommen. Der verantwortungsbewusste Staatschef sucht nach seinen Bürgern.

Adam und Eva verstecken sich. Voreinander mit Schürzen aus Feigenblättern. Vor Gott hinter den Bäumen im Garten. Wohlwissend wie sinnlos das ist. Aber versuchen kann man es ja mal. Gott ruft nach ihnen. „Wo bist du?“ „Warum versteckst du dich?“ Adam antwortet zuerst. Er startet ein Ausweichmanöver. „Ich hörte dich kommen, bin aber nackt, da habe ich mich versteckt.“ Adam merkt nicht, dass er sich genau damit verrät. Gott stellt ihn zur Rede und es folgt der zweite Unschuldsversuch: „Ja, ich habe von den Früchten gegessen, aber nur weil Eva mir davon gab.“ Eva ihrerseits kann angeblich auch nichts dafür, die Schlange hat sie ja überredet. Unsere Eva also hat zwar die Revolution angezettelt, aber so ganz allein will sie jetzt auch nicht mit ihrem verschreckten Adam und dem ganzen Schlamassel dastehen.

Was sagt das eigentlich aus über den Umgang der beiden miteinander? Über Solidarität, Zusammenstehen. Oder über den Versuch, die eigene Haut zu retten, auch auf Kosten des anderen?

Adam verpetzt Eva, statt sich an ihre Seite zu stellen. Er tut, als hätte er nichts damit zu tun. Er lässt Eva allein, mit ihrem Handeln. Eva, die im Grunde nicht leichtfertig und stürmisch war, als ihr die Schlange – nicht das Böse, sondern das Klügste der Tiere - das Angebot machte, den Baum einmal anders zu betrachten. Eva hat überlegt. Warum sie Adam nicht mit einbezogen hat, darüber können wir spekulieren. Wir könnten es ganz platt machen und sagen, sie hat halt keinen vernünftigen Rat von ihm erwartet. Wir könnten auch darüber nachdenken, ob Eva diesen ersten Akt der Gleichberechtigung, der Selbständigkeit brauchte. Wir können auch fragen, ob diese Eva es eben als ihre, allein ihre Aufgabe gesehen hat, damit fertig zu werden. Nicht leichtfertig und nicht ohne Furcht, aber dann doch gewiss, das Neue wagen zu sollen.

Adam wird uns unsympathisch. Er verrät Eva. Er hält Gott ein bisschen für dumm. Er ist ängstlich. Und doch ist Adam der, der sich nicht verweigert hat. Er hätte ja auch sagen können. „Mach es allein, lass mich in Ruhe damit.“ Aber vor der Erkenntnis halt zu machen, das konnte auch Adam nicht. So ist er uns wiederum nahe. Der Adam, der ist nicht nur in der Übersetzung aus dem hebräischen Mensch, sondern er ist es auch tatsächlich - menschlich. Die ganze Geschichte vom Paradies ist so schonungslos wie ehrlich. Nicht Idealmensch, nicht konstruierter Mensch, sondern vom Menschen, wie er ist, wird erzählt. Der Mensch in seiner wirklichen Gestalt, wie wir uns selbst kennen und in der Geschichte wiedererkennen. Adam ist kein Held, nicht perfekt. Er ist einerseits und andererseits. Er will es sich mit Gott, seinem Paradieschef nicht verscherzen. Denn, was dann kommt, weiß man schließlich nicht. Möglicherweise Entlassung aus dem Paradies. Kein Job mehr als erster Gartenbewohner. Wer riskiert das schon gern? Adam versucht, beidem gerecht zu werden. Er isst mit Eva, dann verpfeift er sie bei Gott. Eva ihrerseits übrigens ist auch keine Heilige. Sie isst mit Adam, denn alleine verbotene Früchte zu essen hat wohl auch damals schon keinen Spaß gemacht.

Ich versuche mir vorzustellen, wie das war. Dieser Moment des gemeinsamen Essens, des Erkennens. Die Vorschriften verlassend und das Höchste tun, was dieser Garten zu bieten hat. Der erotische Moment, da sie in den Apfel beißen, in hoher Erwartung dessen, was da kommt. Ein Rausch - dem das Rauschen Gottes auf dem Fuße folgt. Ich versuche mir vorzustellen, wie sie sich angesehen, tief in die Augen geblickt haben, die beiden Erkennenden. Dachten sie für einen Augenblick, dass ihnen die Welt gehört? Freilich, der Schreck folgt. Und doch ist dieser Moment ganz für sich Teil unseres Menschseins. Der Übermut, zu wagen, zu sein, über den Dingen zu schweben, für einen kleinen Moment. Immer wohl wissend, dass dies ebenso schnell wieder vorbei sein kann und wird.

„Jada“, so heißt das hebräische Wort, das hier verwendet wird. Jada, das ist auch das Wort, dass das Alte Testament später verwendet, wenn es um das Erkennen von Mann und Frau geht. Jada ist dann Sex? Ja, aber dieses Erkennen will viel mehr sagen, denn es ist vertrauen, sich vertraut machen, sich anvertrauen, Verantwortung übernehmen. Und so hat Gott wohl genau das gewollt: Die Erde, das Außerhalb des Paradieses: anvertrauen.

Nachdem sich also alle einmal verteidigt haben und auf die andere verwiesen, bricht Gott das Gespräch ab. Die Sache liegt offen vor ihm. Und er zieht die Konsequenz: Paradies war gestern. Gute und böse Welt, das ist das Jetzt. Es gibt kein Zurück.

Die meisten von Ihnen, liebe Kirchentagsgemeinde, werden die Lesart kennen, dies sei eine Strafe gewesen. Gott hat dem Menschen alles zugedacht, was der brauchte. Doch statt sich damit zu begnügen, statt damit zufrieden zu sein, nahm sich der Mensch selbst, was ihm nicht zustand. Und versündigt sich so gegen seinen Schöpfer. Aber: Obwohl der Text die Überschrift Sündenfall trägt, kommt Sünde darin gar nicht vor.

Lesen wir es einmal gegen den Strich. Was, wenn die Schlange zu Gottes Plan gehörte und auch die entschlossene Eva. Natürlich sagen die Theologen, dass der Gott des Alten Testamentes nicht so ist. Aber vielleicht denken wir das doch einen Moment, weil wir ja auch Gottes Sohn schon kennen. War dieser Gott für einen Augenblick vielleicht ganz und gar übermütig? Hat er sich gedacht: ich habe sie wirklich gut gemacht, meine Menschen. Die können es doch. Yes, they can! Ich lasse sie mein Werk vollenden, die Welt beackern und bebauen; Familien, Länder und Vereine gründen. Sie sollen Kirchentage veranstalten. Und so fort. Stellen sie sich vor, Gott hätte in diesem Augenblick davon geträumt, dass wir es sind, die die Welt gut machen! Und dass wir mit der Freiheit umgehen könnten.

"Ihr werdet erkennen, was gut und böse ist." Das heißt auch, ihr müsst euch eure Regeln selbst geben. Ihr werdet welche brauchen, aber sie werden immer wieder hinterfragt, müssen immer neu ausgehandelt werden. "Weil es so ist!", ist die unbefriedigendste aller Antworten auf die atemlose Kinderfrage "Warum?" Das genügt dem Menschen, der einmal erkannt hat, nicht länger. Zu Recht sind wir Protestanten ja stolz darauf, ohne Dogmen und päpstliche Lehrsätze auszukommen. Das ist natürlich anstrengender, als von den Leitplanken ewiger Wahrheit geführt zu werden. Aber wer einmal zu denken begonnen hat wird sich nicht mehr unmündig fügen wollen. Wir fragen an, wir hinterfragen, manchmal wissen wir es auch wirklich besser. Aber auf diese Weise kennt unser Leben und kennt unser Glaube immer auch Zweifel.

Wir sollen also unterscheiden lernen, was gut  ist und was böse, was richtig ist und was falsch. Vielleicht auch, was förderlich ist und was eben schädlich ist: all das ist gemeint und es ist nicht dasselbe. In allem liegt immer, noch einmal nachzudenken, weil es auch schwer ist, zu entscheiden. Jedenfalls bin ich immer skeptisch bei Leuten, die ganz genau wissen, was gut ist und was schlecht, die wissen, was zu tun ist und besonders wie die anderen zu sein und zu handeln haben.

In der vergangenen Woche machte Schlagzeilen, dass dem muslimischen Schriftsteller Navid Kermani der Hessische Kulturpreis für seine Leistungen für den interreligiösen Dialog nicht zuerkannt werden soll. Die Mitpreisträger Karl Kardinal Lehmann und Peter Steinacker hatten erklärt, dass sie wegen fundamentaler und unversöhnlicher Angriffe Kermanis auf das Kreuz als ein zentrales Symbol des christlichen Glaubens den Preis nicht mit ihm annehmen könnten. Beide Theologen, die ich sehr schätze. Was also war geschehen? Ja, Navid Kermani mutet christlichen Gläubigen etwas zu, wenn er sagt, er lehne ich das Kreuz rundherum ab, weil er ernst nehme, was es darstellt. Es sei für ihn Gotteslästerung und Götzendienst. Das ist unglaublich. Das beleidigt uns. Ist das denn Miteinander zwischen den Religionen? Waren wir nicht schon einmal weiter? Aber Stopp! Ist Navid Kermani nicht ein wenig wie das Kind, das uns fragt? Mama, wieso stirbt Gottes Sohn und warum so schreckklich: Er ist doch Gott? Stellt Navid Kermani nicht vielleicht sogar die Frage, die uns selbst nicht ausbleibt?

Wem von uns sind nicht auch schon einmal Zweifel gekommen. So fraglos hinnehmbar ist der Kreuzestod Jesu ja wirklich nicht. Der, dem alles zu gesagt war, der retten sollte auf Erden, der die Menschen um sich sammelte und der die Hoffnung war; der, der anderes Leben versprach und dazu motivierte, Unmögliches, Unerhörtes, Undenkbares zu tun - der wird gekreuzigt wie die Räuber zu seiner Seite? Da werden einem doch einmal Zweifel kommen dürfen.

War es nicht Jesus selbst, der klagte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Das gab es doch auch neben dem: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“. Diesen Überschritt hin zum Auferstandenen, diese Erfahrung von Größerem, aber dann eben auch Unfassbaren, das sagt sich so einfach. „Jesus, für dich gestorben.“ Aber gestorben! Tot!

Der Tod ist eine Zumutung. Ganz versöhnt sind wir mit ihm nie. Es gibt diese seltenen Situationen, wo man sagt: „Am Ende war es gut so. Es war Erlösung.“ Und es auch tatsächlich so meint. Aber in den allermeisten Fällen steht doch nur eine Frage im Raum: Warum? Ein Freund mit schwerer Krankheit stirbt vor der Zeit. Ein Kind stirbt. Eine Frau stirbt bei einem tragischen Unfall. Ein Mann stirbt an einer Krankheit, die in einem anderen Teil der Welt heilbar wäre. Menschen sterben durch Erdbeben, Hunger, Krieg. Warum? Warum nur?

Wie können wir glauben? Wie können wir an das Gute, an das gute Ende glauben, trotz allem, was passiert? Das Kreuz ist eine Zumutung.  Aber das Kreuz, zunächst grausames Mittel zu Tode zu kommen, ist uns Zeichen geworden, ist uns Mitte unserer Hoffnung geworden. Weil wir wissen, was weiter geschieht, weil nach Karfreitag Ostern kommt. Weil damals, als der Paradiesgarten zum weltlichen Ort wurde, klar war, dass es nicht ohne Leid gehen würde. Das Kreuz ist ambivalent. Es ist ein Zeichen des Todes. Und es ist uns Zeichen des Lebens. Immer beides. Aber selten gleich sicher. Selten immer zugleich das eine und das andere. Und hält uns Kermani nicht eigentlich den Spiegel des eigenen Zweifels vor?

Aber da ist noch etwas. Der Maler Guido Reni, dessen Kreuzesdarstellung Kermani zum Ausgangspunkt seines Textes nimmt, nämlich weiß wie wir von der Auferstehung des Gemarterten, den er da malt. Und offenbar ist in seiner Darstellung etwas, dem sich auch der Muslim Navid Kermjani nicht entziehen kann.  Kermani findet in der Darstellung des Gekreuzigten durch Guido Reni etwas, dem er sich nicht entziehen kann. Er, der das Kreuz -für sich- ablehnt. Womöglich, weil sich ihm der Gekreuzigte nicht erschließt. Doch hier wird etwas durchbrochen. Ein Jesus, der „stellvertretend für die Menschen stirbt, für alle Menschen, ist er jeder Tote, jederzeit, an jedem Ort. Sein Blick ist der letzte vor der Wiederauferstehung, auf die er nicht zu hoffen scheint.“ Damit kann er, der Muslim, etwas anfangen. Und  er sagt es mit der Zärtlichkeit des anderen, der etwas entdeckt an einem Menschen, den er gerade kennenlernt, an dem er versteckte Schönheit entdeckt, etwas, das er zu lieben beginnt, sanft, zärtlich, nicht stürmisch oder übermütig: „Ich – nicht nur: man –, ich könnte an ein Kreuz glauben.“

Das eröffnet doch Raum für Dialog. Ich hoffe, er hat auch Platz auf diesem Kirchentag. Mensch, wo bist du? Wo bist du auch im Zweifel? Nicht glattgebügelt, nicht nur gutgläubig. Wo bist du ganz und gar? Wo diskutierst du statt zu urteilen, wo lässt du dich anfragen statt festgelegt zu sein?

Liebe Schwestern und Brüder,
Mit dem Biss in den Apfel, der Fähigkeit zu unterscheiden muss eines einhergehen: Verantwortung zu übernehmen. Wer nur tut, weil so geheißen war oder weil es alle tun, der schiebt Verantwortung ab. Wir wollen autonom sein, mündig und selbstständig. Das heißt auch, auf eigenen Füßen zu stehen, einzustehen für das was man tun und das was man nicht tut. Antwort zu geben auf die Frage: Warum? Und auf den Ruf: Mensch wo bist du? Das hat der Apfel gemacht: uns zu Menschen die sich fragen und die sich fragen lassen müssen.

Mensch, wo bist du? Das ist sehr treffend und sehr konkret: Mensch, was tust du hier eigentlich gerade? Wo bleibst du und wo warst du, als klar wurde, dass es so nicht weiter geht? Mensch, wo bist du jetzt? Mensch, wie lebst du? Mensch, wann tust du das Richtige, das was gut ist und nicht böse, denn du hast ja gelernt, zu unterscheiden - das eine vom anderen?

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie sehr wir in die falsche Richtung laufen, dann haben wir ihn längst. Immer allarmierende Studien über den Zustand und vor allem
den künftigen Zustand unserer Lebensgrundlagen, Klimakrise, Wirtschaftskrise.

Morgen, am Donnerstag,  um fünf vor zwölf wird es am Markt eine Installation geben, die Blaue Linie. An die Gebäude projiziert, zeigt sie an, wie hoch das Wasser stehen würde und wie viel Fläche Bremens überspült würde, wenn der Klimawandel weiter ungebremst seinen Lauf nimmt. Das ist erschreckender Weise keine Fiktion. Sie sagt uns auch, dass die Wirtschaftskrise, wenn sie vorbei ist, die Klimakrise immer noch weiter verstärkt haben wird, wenn wir nicht anders handeln.

Sich zu verstecken hat schon im Garten Eden nicht funktioniert und funktioniert auch heute nicht. Wir können nicht die Augen verschließen. Und es ist keine Zeit mehr, danach zu suchen, wer Schuld sein könnte. Es sind eben nicht immer die anderen. Es sind eben nicht die Umstände. Statt auf andere zu zeigen müssen wir selbst – und jede und jeder einzelne von uns - Verantwortung übernehmen. Da wo er oder sie ist. Verantwortlich Handeln im eigenen Leben. Lassen Sie sich inspirieren von der CO2-Sparwand in der Messehalle 6 im Zentrum Zukunft. Nehmen sie sich die kleinen Klebezettel mit nach Hause und versuchen sie auch zu beherzigen. „Nicht einfach ex und hopp“ – Recyceln Sie ihren Abfall, “Die sind ja wohl nicht mehr ganz dicht – Schauen Sie bei Ihren Fenstern mal genau hin, „Auf jeden Topf passt ein Deckel“, „Besser Schwein gehabt als Rind“ und „Stehen Sie nicht auf der Leitung“- haben Sie schon Ökostrom?  

Handeln wir verantwortlich in den eigenen vier Wänden – und darüber hinaus, auch in der Gemeinde. Gemeinde und Gesellschaft ist nur, wenn wir alle Verantwortung übernehmen.

Und dazu gehört nicht zuletzt, die Verantwortlichen, die, denen ein Mandat gegeben ist, in die Verantwortung nehmen. Das heißt auch, ihnen natürlich einmal zutrauen, dass sie irgendwie auf der Suche nach der Stadt Bestem sind. Immer nur auf die da oben schimpfen, bringt nicht weiter. Der von mir sehr geschätzte Jürgen Schmude hat es auf der jüngsten Synode in Würzburg so gesagt. „Auf der unerfreulichen Seite wirken die Macher und verfehlen mit ihrem vielleicht notwendigen, zugleich aber anstößigen Handeln die wahren Ziele. Diese kennt man auf der anderen, auf der Seite der Guten, ganz genau, beschreibt und empfiehlt sie, aber leider: Es wird nichts daraus. Die Verhältnisse und die Politiker, sie sind nicht so. Fein also, dass man damit nichts zu tun hat. Moralische Überlegenheit und schlichte Bequemlichkeit verbinden sich so bestens. Und wieder ist ein Grund gefunden, sich mit der eigenen Person auf die Politik und auf viele wichtige gesellschaftliche Aufgaben gar nicht erst einzulassen.

Aber so dürfen sich Christen um ihrer Mitmenschen und um ihrer selbst willen nicht verhalten. Die Demokratie leidet darunter, sie kann in Gefahr geraten. Trotz ihrer Stabilität in den sechs Jahrzehnten der Geltung des Grundgesetzes sind weder ihr Erfolg noch ihr Bestand von selbst garantiert. Dafür können nur aktive Demokraten sorgen.“

Nehmen Sie die Politikerinnen und Politiker also in aller Klarheit in die Pflicht, wenn die Bekämpfung der Kinderarmut zu schwer durchsetzbar zu sein schein, wenn das mit der Ökologie nicht so richtig in Wahlperioden abrechenbar ist, wenn zu viel Mach- (ohne "t") und zu wenig Sach-Politik betrieben wird. Alle Macht geht vom Volke aus und mit dem Gottesbezug in unserer Verfassung können wir für als Christinnen und Christen etwas anfangen.

Die, die politisch zu entscheiden haben, müssen angetrieben werden von denen, für die sie zu entscheiden haben! Keine Eva ohne Schlange!

Liebe Schwestern und Brüder,
Denken wir darüber nach, wie unser anderes Leben ein besseres wäre, ein im Wortsinne leichteres, eines, das sich lohnt. Erst einmal: für wen, außer für uns selbst? Viele erschreckt in diesen Tagen erneut: Es sind unsere Kinder, die mit der ausgebeuteten Schöpfung, mit Fluten und Dürre, mit weniger von allem leben müssen. Es sind nicht erst die Ururenkel, von denen wir nur wissen, dass wir sie lieben würden. Es sind unsere Kinder, von denen wir schon genau wissen, warum wir sie lieben!

Stellen wir uns unser Leben vor, jenseits von Schirmen und Pakten, von Paketen und unvorstellbaren Milliarden, die in unübersichtlichen Maßnahmen und Taschen und Gebäuden und Straßen landen. Das Erstaunliche an den Dingen ist ja, dass sie nur ein Ziel haben, nämlich zu erreichen, dass möglichst viel genau so bleibt, wie es ist:
Wo bleibt denn die Frage nach dem anderen Leben? Wem hilft es denn, wenn wir noch mehr und noch mehr konsumieren? Die Bürgerinnen und Bürger sollen helfen, die Krise durch Einkaufen zu bewältigen: neue Klamotten, neue Handys, neue Autos dank Abwrackprämie. Wie froh ich bin, dass wir Kirchentagsfahrräder haben!

War da noch was? Hatten wir nicht gerade noch darüber gesprochen, dass wir weniger Ressourcen verbrauchen müssen? Hatten wir nicht gerade noch dafür gekämpft, dass wir nicht auf Kosten der kommenden Generationen leben dürfen – weder finanziell noch was die Rohstoffe angeht? Hatten wir uns nicht gerade eben noch verpflichtet, für mehr Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen? Und in der Tat würden wir wohl mehr haben. Mehr Zeit zuerst einmal. Zeit, die uns verloren geht, wenn wir uns den Konsum an allem möglichen organisieren, Zeit, die wir brauchen, das genau richtige Neue zu finden. Zeit, die es kostet, immer noch einmal loszugehen. Stellen wir uns das Leben im Weniger vor, ohne spartanisch zu denken. Ein Leben, das eines ist, in dem wir ein Leben in Fülle haben. Wir könnten wohl ausschweifendere Feste feiern, wenn wir uns aufs Feiern und die Menschen mit denen wir das tun wollen, mehr konzentrierten, als auf die Farbe des Buffets. Wir könnten wohl großartig miteinander reden, wenn uns nicht Powerpoint und Hintergrundmusik stören würden. Wir könnten so viel mehr Urlaub haben, wenn wir weniger Zeit im Stau verbringen würden. Wir könnten uns sogar entscheiden, nicht ins Flugzeug zu steigen, jedenfalls nicht immerzu und vielleicht sogar auf dem Landwege Dinge entdecken, die wir sonst nur über-flogen hätten. Wir könnten mit unseren Kindern leidenschaftliche Momente erleben, wenn weder Technik noch Geräte, sondern nur wir selbst und das Spiel und Gottes freie Natur da wären. Ich weiß, das klingt jetzt alles ein bisschen spießig, ein bisschen nach zu gut bürgerlich, ja, ein bisschen nach Paradies. Das soll es auch. Wir sind ja auf dem Kirchentag.

Unsere beiden Tänzer, Anke Kolster und Frieder Mann, haben es vorgemacht. Und auch ich will sie gern anstiften, den Apfel zu essen. Seien wir Eva. Seien wir Mensch. Riskieren wir etwas, weil wir sonst die Welt riskieren. Und verlangen wir es von den anderen. Von denen neben uns und von denen da oben. Nennen wir es Wende zum Weniger, nennen wir es die Grenzen des Wachstums. Nennen wir es aber beim Namen! Wer glaubt, alles wird einfach wieder gut, wenn wir nur hoffen und warten, wird sich irgendwann wundern, dass sich das Wetter nicht durch den Schirm geändert hat, sondern, dass er nur vorübergehend dafür gesorgt hat, dass die Haare nicht nass werden.

Wenn aber noch Sturm aufkommt und es kalt wird, dann hilft der Schirm eben nicht mehr. Es kommt am Ende darauf an, ob die Sonne wieder scheint. Und da wir vom
Klima reden, ist das Bild gar nicht so weit hergeholt. Es kommt am Ende darauf an, ob Sonne und Regen, Wärme und Kälte, Wind und Stille sich im Einklang befinden. Es kommt darauf an, ob jeder von uns etwas tut. Etwas, das wirklich verändert. Etwas, das auch noch weit über den Tausch von Glühlampen in Energiesparlampen hinausgeht.

Natürlich können wir das. Eva gibt den Apfel weiter. Er schmeckt auch Adam. Außerhalb des Gartens gibt es viel zu entdecken  - und viel zu zerstören. Es geht nicht um schwarz-weiß. Es geht nicht darum zu wissen, was ein für alle Mal gut ist und was böse. Sondern es geht um das Wissen darum, was gut tut und was schädlich ist. Was dem Nächsten gut tut, den anderen, ja, letztlich der Menschheit, der Welt. Gottes Schöpfung. Was gut tut wird hervorgerufen durch den, der Gutes tut. Den, der dem Schädlichen nicht nachgibt, trotz kurzfristigem Gewinn, kurzfristiger Befriedigung. Durch den, der nicht wegsieht, der nicht gleichgültig bleibt, den etwas angeht, der Verantwortung übernimmt. Weil er handelt, nach dem, was er als wirklich Gut  erkannt  hat

Die Mauer, eine Grenze überwunden. Jetzt kommt, zugegeben, der schwierigere Teil. Die Menschen, die auf der Mauer getanzt haben, wurden später arbeitslos oder gingen weg. Die, die die Trabbis auf der anderen Seite mit Kuchen und Sekt begrüßten, ärgern sich monatlich über den Solidaritätszuschlag. Und trotz allem bleibt die Freiheit. Und dass es friedlich ist. Ein Wunder. Und weil dieses Wunder gelungen ist, haben wir auch die Kraft für das zweite. Die friedliche Revolution für das Klima steht aus. Sie muss größer sein und weiter. Natürlich. Es ist ungewiss, aber es ist auch so wichtig: Für unsere Kinder und die ihren. Für unsere Nachbarn in der Ferne, die schon heute aller Möglichkeiten beraubt sind. Für diesen blauen Planeten, der uns Heimat ist. Für diese Welt außerhalb des Gartens für die wir die Verantwortung haben. Das ist der wunderbare Preis für den Apfel.

Stehen wir auf. Sagen wir: Hier bin ich! Dafür machen wir Kirchentag. Sagen wir: es ist uns egal, was die anderen denken: wir fangen an. Wir fangen an mit dem anderen, dem guten Leben: für uns, für die, die am anderen Ende der Welt leben, für die, die nach uns kommen. Gehen wir los!

Das Gute ist: wir sind selbst verantwortlich – aber wir sind nicht allein und das wissen wir. Wir sind unvollkommen, wir wissen darum. Unsere Nacktheit hat sich manifestiert. Es gilt, dauerhaft Blöße zu bedecken. Statt den Menschen in Schimpf und Schande zu entlassen, statt ihm den Schurz aus Feigenblättern zu entreißen, tut Gott etwas anderes. Er macht ihnen Röcke von Fellen. Das würde heute sämtliche Tierschützer auf den Plan rufen. Aber, was wir hier erfahren, das ist etwas Anderes. Mit den Fellen streichelt Gott seine ersten Menschen. Die, die sich  von ihm trennten, indem sie sein einziges kleines Gebot nicht hielten.

Gott nimmt dich an, wie du bist. So hören wir es oft, so sagen wir es oft.  Gott ist bei dir, ob du zu dünn bist oder zu dick, ob du klug bist oder langsam, ob du Arbeit hast oder keine, ob du dich selbst gerade leiden kannst oder gar nicht, ob du alt bist oder jung, ob du Gesundheitslatschen trägst oder Stöckelschuhe - Gott nimmt dich, wie du bist. Hier, Adam und Eva, denen sagt er nicht: „Du musst dich doch nicht schämen.“ Wie oft haben wir das den eigenen Kindern gesagt, wenn sie beim Familienfest unbedingt ein Gedicht aufsagen sollten, damit die Eltern glänzen konnten. Oder weil sie schließlich auch ohne Badehose am Strand rumlaufen können. Wie oft bekommen es denn Alte zu hören, die im Pflegeheim liegen, die sich nicht waschen lassen wollen. Die aller Selbständigkeit beraubt sind, die sich windeln lassen müssen. „Du musst dich doch nicht schämen.“ Doch. Das tue ich. Ich, das kleine Kind, ich der hilflose Alte, ich schäme mich. Und Gott, der es eigentlich ganz anders vorgesehen hatte, Gott schenkt mir ein Fell, um meine Scham, um meine Blöße zu bedecken. Er schenkt mir seine Nähe, sein Verständnis. Gott nimmt mich, wie ich bin und sein Fell streichelt meine Seele.

Gott weiß, was wir brauchen. Er ist da. Er lässt uns laufen. Lässt uns machen. Dafür hat er uns Gaben gegeben. Am Ende auch die Fähigkeit zu unterscheiden. Und wir wissen ihn im Rücken. Vertraut. Wissend, was zu tun ist. Was gut für uns ist. Vielleicht noch ehe wir selbst darum wissen, oder es schon benennen können.

Klage, Anklage und Schwäche gehören dazu. Es ist auch einmal die Rückfrage erlaubt: Gott, wo bist du denn? ER ist bei uns und der, an den wir glauben, wartet. ER geht den Weg mit uns. Und wenn er zu schwer, zu steinig, zu glitschig wird, dann wissen wir: trägt ER uns auch. Gott lässt nicht allein.

Zum ersten Mal ist die Losung eines Kirchentags eine Frage. Und das ausgerechnet in einer Zeit, wo wir schon sowieso mehr Fragen haben als Antworten. Mensch, wo bist du? Es ist aber eben auch eine Bitte, ein Ruf: Mensch, sei da! Du kannst das. Fang an. Jetzt gleich. Auf dem Kirchentag. Gemeinsam mit den wunderbaren Leuten, die auch losgegangen sind, die suchen, die eine Antwort geben wollen, die genau wissen, dass eine Eva allein keine Revolution machen kann. Das, was wir brauchen sind jetzt viele, die es gemeinsam tun. Eine große, kluge, leidenschaftliche Eva-lution sozusagen. Ich bin hier. Machst du mit? Amen.