Lutherischer Weltbund: Mehr Migranten im Mittelmeer retten

„Humanitäre Prinzipien müssen im Mittelpunkt der Migrationspolitik stehen“ laut LWB

Flüchtlinge auf einem Boot im Mittelmeer

Symbolbild: Flüechtlinge auf einem überladenen Schlauchboot auf dem Mittelmeer

Genf (epd). Nach dem Tod von mehr als 60 Migranten im Mittelmeer fordert der Lutherische Weltbund (LWB) verstärkte Such- und Rettungsmechanismen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure. „Humanitäre Prinzipien müssen im Mittelpunkt der Migrationspolitik stehen“, erklärte der Dachverband von fast 80 Millionen lutherischen Christen in 99 Ländern am Montag in Genf. Auf einem Boot mit Migranten aus Libyen waren laut Überlebenden Mitte März mindestens 60 Insassen gestorben, während das Boot ungefähr eine Woche auf dem Meer driftete.

Der LWB ruft die Staatengemeinschaft und die relevanten Akteure auf, die tieferen Ursachen der erzwungenen Migration anzugehen, „einschließlich der globalen Ausgrenzung und der wirtschaftlichen Ungleichheiten“. Zwischen den Herkunfts-, Transit- und Zielländern müsse es eine verstärkte Zusammenarbeit im Rahmen der Menschenrechte geben, auch bei der Bekämpfung des Menschenschmuggels.

Regierungen und andere Verantwortungsträger müssten zudem den Zugang zu rechtlichem Schutz sicherstellen, um gegen jede Verletzung der Rechte von Migranten, unabhängig von ihrem Status, vorzugehen, erklärte der Lutherische Weltbund. Außerdem müssten die sogenannten Pushbacks beendet werden.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. 2023 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 3.000 Menschen bei der Überfahrt ums Leben oder sie werden vermisst. Seit Beginn dieses Jahres sind es demnach bereits mehr als 360.