Empfang der EKD und Templeton-Preisverleihung auf der Berlinale

„Unsichtbares sehen“

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lädt zusammen mit dem Filmkulturellen Zentrum im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Berlin zu einem Empfang anlässlich der Berlinale. Am Sonntag, 12. Februar, wird um 16.30 Uhr zuerst in einem Gottesdienst der European John Templeton Film Award 2005 in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt verliehen, anschließend lädt die EKD zum Empfang in den Georg-Casalis-Saal unterhalb der Kirche. Die neue Kulturbeauftragte der EKD, Petra Bahr, wird über "Das Unsichtbare sehen – Kino und Kirche begegnen sich" sprechen. Grußworte des Präsidenten der Evangelischen Akademie zu Berlin, Robert Leicht, des Staatsministers für Kultur und Medien, Bernd Neumann, und der Direktor des GEP, Jörg Bollmann, lassen genügend Raum für individuelle Gespräche.

Mit dem European John Templeton Film Award wird der Film „L’enfant“ von Jean-Pierre und Luc Dardenne (Belgien/Frankreich 2005) ausgezeichnet. Der von der amerikanischen John Templeton Foundation gestiftete Preis wird von der internationalen kirchlichen Filmorganisation INTERFILM und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) für den besten Europäischen Film des Jahres 2005 vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von einer internationalen Jury aus den kirchlichen Preisträgern internationaler Festivals und den "Filmen des Monats" der Evangelischen Filmjury in Deutschland oder des Katholischen Mediendienstes und der Reformierten Medien in der Schweiz des vergangenen Jahres ausgewählt. Der Film gewann beim Internationalen Filmfestival Cannes 2005 die Goldene Palme und wurde von der Evangelischen Filmjury in Deutschland als "Film des Monats" November 2005 ausgezeichnet.

„L’enfant“ erzählt von Bruno, Sonia und ihrem neugeborenen Sohn Jimmy, die von Sozialhilfe und Diebstählen leben. Ohne nachzudenken verkauft Bruno das Kind an kriminelle Kinderhändler. Die verheerenden Folgen seiner Tat für Sonia und ihre Beziehung führen Bruno Schritt für Schritt zu der Einsicht, was es bedeutet, erwachsen zu werden. Mit ihrer Auszeichnung hebt die Jury die im Film vermittelten Werte wie Brunos Reue, Sonias Vergebung und ihre gegenseitige Versöhnung hervor. Der Verzicht auf Effekte und Musik zugunsten von Hintergrundgeräuschen, realistischen Dialogen, einer hautnahen Kameraführung und schauspielerischer Unmittelbarkeit verleihen dem Film seinen ästhetischen Rang, heißt es in der Begründung.

Vor der Preisverleihung wird der Film in einer Sondervorführung um 14 Uhr in den Hackeschen Höfen gezeigt.

Hannover / Berlin, 08. Februar 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter