„Respekt und Anerkennung der ganzen evangelischen Kirche“

EKD-Ratsvorsitzender Schneider würdigt neugegründete Nordkirche

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat die neue Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) anlässlich des Gründungsfestes am heutigen Pfingstsonntag gewürdigt. „Die Nordkirche basiert auf einer großen synodalen Willensbildung im Norden. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine großartige Leistung und verdient den Respekt und die Anerkennung der ganzen evangelischen Kirche in Deutschland!“, sagte Schneider in seinem Grußwort nach dem Gottesdienst im Dom zu Ratzeburg.

Er freue sich, so Schneider weiter, dass die am Fusionsprozess Beteiligten „nach all Ihrer Arbeit, all Ihren Vorbereitungen und all Ihren Anstrengungen der letzten Jahre und Monate“ jetzt ein „ganz besonderes Pfingstfest“ feiern könnten. „Gottes Geist möge die verabredeten Gemeinsamkeiten und die verantwortlichen Kompromisse erfüllen mit der nachhaltigen Lust an Gottes Wort und mit der Leidenschaft für das Evangelium. Zum Wohl der Menschen in diesem Land über alle konfessionellen Grenzen hinweg“, so der Ratsvorsitzende abschließend.

Mit dem Festgottesdienst am heutigen Pfingstsonntag ist offiziell die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) entstanden. Sie setzt sich zusammen aus der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Mit der Fusion schließen sich erstmals Flächenkirchen aus West- und Ostdeutschland zu einer Kirche zusammen. Es ist bereits die vierte Kirchenfusion nach der Wiederherstellung der Deutschen Einheit im Jahre 1990: Zuerst  fusionierten 1990/91 die Evangelische Kirche in Berlin (West) und die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, die sich wiederum zum 1. Januar 2004 mit der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz vereinigte und seitdem den Namen Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz trägt.

Zum 1. Januar 2009 fusionierten die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Mit dem heute erfolgten Zusammenschluss der Nordkirche gibt es aktuell 20 Landeskirchen unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). 1990 waren es noch 25.

Hannover, 26. Mai 2012

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick