Freude und Trauer über Ereignisse im Jemen

EKD-Auslandsbischof zu Befreiung und Tod deutscher Kinder

„Ich empfinde Freude und Hoffnung, Trauer und Schmerz zugleich. Wie muss es denen gehen, die von der Nachricht unmittelbar betroffen sind?“, fragte der Leiter der Hauptabteilung „Ökumene und Auslandsarbeit“ im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Martin Schindehütte. Er äußerte sich zu der Befreiung zweier deutscher Mädchen im Jemen, die zugleich mit der noch unbestätigten Nachricht bekannt wurde, dass die Leiche des zweijährigen Bruders aufgefunden wurde.

Er sei zum einen „von Herzen froh“ über eine Nachricht, auf die er nach fast einem Jahr nach der Entführung der sächsischen Familie kaum mehr zu hoffen gewagt habe, sagte der EKD-Auslandsbischof heute in Hannover. Zugleich wüchsen seine Sorgen und Befürchtungen um die noch als Geiseln Festgehaltenen. Er hoffe inständig, dass die Eltern der Kinder, die weiterhin verschollen sind und sich mutmaßlich noch in der Hand ihrer Entführer befinden, gesund freikommen werden.

Der Bischof erinnerte angesichts dieser tragischen Zwiespältigkeit an die Losung des heutigen Tages aus dem Buch des Propheten Hesekiel: „Ich werde mich an euch als der Heilige erweisen vor den Augen der Heiden. Und ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin.“ Es sei ein Trost und eine Hoffnung, im diesem Glauben an Gott solch zerreißende gegenteilige Erfahrungen aufgehoben zu sehen.

Hannover, 18. Mai 2010

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick