Lutheraner in Österreich und Deutschland wollen stärker kooperieren

Die Leitungen der Evangelischen Kirche A.B. und der VELKD trafen sich in Wien

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Evangelische Kirche A.B. in Österreich wollen künftig enger zusammenarbeiten. Dies haben der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), und der lutherische Bischof Dr. Michael Bünker zum Abschluss einer dreitägigen Begegnung der beiden Kirchenleitungen am 24. April in Wien bekräftigt. Verstärkte Kooperationsmöglichkeiten bestünden, so Bischof Bünker, im Bereich der theologischen Arbeit, aber auch in der Arbeit mit Agenden oder Katechismen. „Für uns sind solche Begegnungen ganz besonders wertvoll“, bilanzierte er die Gespräche.

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Tagung stand der Austausch über die kirchlichen Arbeitsfelder. Für Landesbischof Friedrich hat das Treffen „trotz der bestehenden guten Kontakte wichtige neue Erfahrungen ermöglicht“. Die gemeinsame Kirchliche Pädagogische Hochschule in Österreich hält der Leitende Bischof für ein „Wagnis“ und zugleich für „wegweisend“. In einem europaweit
einzigartigen Modell führen die römisch-katholische, die evangelische, die altkatholische Kirche sowie die orthodoxen und die orientalisch-orthodoxen Kirchen gemeinsam die Ausbildungseinrichtung für Lehrerinnen und Lehrer. Selbst in der Situation, naher Nachbar zu sein, könne man noch viel voneinander lernen und „über den eigenen Kirchenrand hinausschauen“, sagte Friedrich, der die 14köpfige VELKD-Delegation anführte. Neben den wechselseitigen Informationen über Aufbau, Struktur und Finanzierung der Kirchen standen auch Fragen der Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren auf der Tagesordnung.

Wien / Hannover, 24. April 2008

Udo Hahn
Pressesprecher