„Nichts anderes steht zur Debatte“

Die „Orgel des Monats Juni“ in Großpötzschau soll zurückkehren

Die Schleifladenorgel, die Christian Friedrich Poppe im Jahr 1815 für die Auferstehungskirche im sächsischen Großpötzschau baute, steht heute unter Denkmalschutz. Die Stiftung Orgelklang würdigt das kleine Instrument als „Orgel des Monats Juni“ und fördert seine Sanierung mit 9.000 Euro.

Viele Jahre hatte die weitgehend original erhaltene und historisch wertvolle Orgel zuletzt in einer Scheune gelagert: Zu gefährlich wäre ein Verbleib in der einsturzgefährdeten Kirche gewesen, deren Instandsetzung zwar nötig und gewünscht war, schon allein deshalb aber nicht schnell vollzogen werden konnte, weil sie nur eines von insgesamt acht Kirchengebäuden der Gemeinde Möbis ist, zu der Großpötzschau gehört. Dem örtlichen Förderverein ist es zu danken, dass die Auferstehungskirche mittlerweile so weit saniert ist, dass die Poppe-Orgel – immerhin die einzige ihrer Art in Sachsen - dorthin zurückkehren kann. Mittlerweile befindet sich das Orgelgehäuse an seinem Platz, nach dessen restoratorischer Überarbeitung wird der fachgerechte Einbau des Orgelinneren beginnen. „Der Orgelbauer bringt dabei als erstes den Blasebalg in Ordnung, der war nämlich viel stärker von Holzwürmern bearbeitet, als von außen zu ahnen gewesen wäre“, sagt Falk Pidun, der Vorsitzende des Fördervereins, und erklärt: „Wir restaurieren Schritt für Schritt, je nachdem, wie viel Geld da ist.“

Im kommenden Jahr wird die Poppe-Orgel 200 Jahre alt; bis dahin soll die Sanierung Früchte tragen. „Vielleicht sind dann noch nicht alle Register geschafft, aber mit Glück könnte die Orgel zumindest teilweise wieder klingen“, hofft Pidun. 66.000 Euro wird die Instandsetzung des Instruments kosten; trotz dieser hohen Kosten hält die kleine Gemeinde seit Jahren an dem Projekt fest, weiß der Vorsitzende des Fördervereins: „Die Poppe-Orgel ist für die Kirche in Großpötzschau gebaut worden, nichts anderes steht zur Debatte“.


Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 29 Projekte in einem Gesamtumfang von 189.000 Euro. Seit 2010 hat sie 110 Förderzusagen über insgesamt 837.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de
 
Hannover, 16. Juni 2014
Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit der EKD
Dr. Michael Brinkmann