Templeton-Filmpreis geht an Ari Kaurismäki
Preisverleihung durch die Konferenz Europäischer Kirchen auf der Berlinale
Der "John Templeton European Film Award 2002" geht an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki für seinen Film "The Man Without a Past". Der mit 10.000 Schweizer Franken dotierte Preis wird im Auftrag der amerikanischen Templeton-Stiftung durch die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und die kirchliche Filmorganisation INTERFILM vergeben. Die Preisverleihung findet im Rahmen der diesjährigen Berlinale am 9. Februar 2003 statt.
Der "Mann ohne Vergangenheit" wird Opfer eines brutalen Überfalles. Halb totgeschlagen, wacht er ohne Erinnerung im Krankenhaus auf und muss nun beginnen, sich ein neues Leben aufzubauen. "Im Grunde ist das eine Auferstehungsgeschichte", erklärt Werner Schneider-Quindeau, Filmbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Der Film erzählt von der Chance, noch einmal ganz neu anzufangen."
Natürlich sei das Fiktion, so Schneider-Quindeau. Aber durch solche Geschichten könne man einen neuen Zugang zu biblischen Themen gewinnen. "Plötzlich erkennt man die christliche Botschaft in einem Kinofilm und sieht sie mit ganz anderen Augen." Weltliche Medien könnten so der Kirche helfen, die eigene Tradition neu zu entdecken.
Es geht nicht nur um Auferstehung und Neuanfang, auch die Liebe hat ihren Platz im Film des renommierten finnischen Regisseurs. Die Hingabe einer Frau aus der Heilsarmee motiviert den Mann ohne Vergangenheit, seine persönliche und gesellschaftliche Würde neu zu erobern. Die Hauptdarsteller Markku Peltola und Kati Outinen vermittelten ein tiefes Verständnis menschlicher Beziehungen.
Der Templeton-Filmpreis würdige herausragende Leistungen im Dialog zwischen Religion und Kultur, erläutert der Filmbeauftragte. Dass die Stiftung des amerikanischen Multimillionärs John Templeton die Konferenz Europäischer Kirchen und die kirchliche Filmorganisation INTERFILM mit der Verleihung beauftragt hat, zeuge "von ihrer hohen Kompetenz" und deren internationaler Anerkennung.
Die Preisverleihung findet während der diesjährigen Berlinale am Sonntag, den 9. Februar 2003 um 18.00 Uhr in der Matthäuskirche auf dem Kulturforum, Matthäuskirchplatz, statt.
Hannover, den 15. Januar 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Hinweis: Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von 126 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen aus allen Ländern Europas sowie von 43 assoziierten Organisationen. Die EKD ist Mitglied der KEK.