„Integrieren statt ignorieren“

Kirchen rufen zur Woche der ausländischen Mitbürger / Interkulturelle Woche 2004 auf

Unter dem Motto „Integrieren statt ignorieren“ rufen die Vorsitzenden der Kirchen in Deutschland zur Woche der ausländischen Mitbürger / Interkulturelle Woche auf, die in diesem Jahr vom 26. September bis 2. Oktober stattfindet. Bischof Dr. Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Metropolit Augoustinos, Griechisch-Orthodoxer Metropolit in Deutschland betonen in Ihrem Gemeinsamen Wort, dass Zuwanderer zur Wirklichkeit unserer Gesellschaft gehören. „Wir können und dürfen sie als unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht einfach ignorieren, übersehen, links liegen lassen.“ Über Jahrzehnte hinweg sei von der Politik verdrängt worden, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Noch immer sei das Ausländer- und Asylrecht „weithin in erster Linie auf die Abwehr von Migranten eingestellt“, kritisieren die Vorsitzenden der Kirchen. „Auch im Bereich der europäischen Migrationspolitik geben einige restriktive, einseitig auf die Abwehr von Migranten zielende Tendenzen Anlass zur Wachsamkeit.“ Beim Zuwanderungsgesetz dürfe der Flüchtlingsschutz gegenüber dem Gesetzentwurf nicht abgeschwächt werden.

Menschlicher Zuwendung und Anteilnahme komme eine zeichenhafte Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft zu. In zahlreichen Gottesdiensten, Feiern und Informationsveranstaltungen werden Ausländer und Deutsche, Zugewanderte und Einheimische gemeinsam deutlich machen, wie integrieren statt ignorieren praktisch gelebt werden kann. Die Kirchen rufen zu einer regen Beteiligung an der „Woche“ auf. Als Termin wird die Woche vom 26. September bis 2. Oktober 2004 empfohlen. Der von den Kirchen eingesetzte Ökumenische Vorbereitungsausschuss zur Woche der ausländischen Mitbürger erwartet, dass auch in diesem Jahr an mehr als 150 Orten rund 2.000 Veranstaltungen stattfinden werden. Sie werden von Kirchengemeinden und kirchlichen Stellen sowie von Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Ausländerbeiräten und zahlreichen Initiativgruppen organisiert und durchgeführt.

Zur Vorbereitung dieser Aktionswoche werden durch den Ökumenischen Vorbereitungsausschuss Plakate, Flugblätter, Postkarten sowie ein Materialheft mit Anregungen für die Gestaltung von Veranstaltungen herausgegeben. Weitere Informationen hierzu finden sie unter http://www.interkulturellewoche.de/ oder http://www.woche-der-auslaendischen-mitbuerger.de/

Hannover, 8. Juni 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter 

Bonn, 8. Juni 2004

Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz
Dr. Martina Höhns

Wortlaut der Gemeinsamen Erklärung