Friedenskonsultation diskutiert Bedeutung von "Versöhnung" für politische Konflikte

Ziel: Begleitung gesellschaftlicher Prozesse zur Schaffung und Bewahrung des Friedens

Der theologische Begriff der Versöhnung findet in der friedenspolitischen Diskussion verstärkt Beachtung. Die diesjährige "Friedenskonsultation" der landeskirchlichen Friedensausschüsse und der christlichen Friedensdienste hat sich deshalb das Thema "Versöhnung - Zwischen theologischem Anspruch und friedenspolitischer Aktualität" gesetzt und widmet sich damit einem Kernpunkt christlicher Friedensarbeit. Die Tagung findet vom 9. bis 11. Februar 2004 im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau statt. Gastgebende Landeskirche ist die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Die Tagungen der Friedenskonsultation analysieren die weltpolitische Lage und geben Anregungen für politisches Handeln. "Ziel ist es, den gesellschaftlichen Prozess zur Schaffung und Bewahrung des Friedens zu begleiten", erläutert Oberkirchenrat Eberhard Pausch, Referent für Fragen Öffentlicher Verantwortung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland im Vorfeld der Veranstaltung. Bei der Friedenskonsultation 2004 geht es um das theologische Verständnis von "Versöhnung" in politischer Perspektive. Wie in den letzten Jahren üblich, nimmt die Veranstaltung damit Bezug auf das "Friedensgutachten", das aktuelle gemeinsame Jahrbuch der fünf Institute für Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland mit Analysen zum internationalen Konfliktgeschehen und mit Friedensstrategien.

Während der Tagung soll Versöhnungsarbeit an Beispielen diskutiert werden. Die deutsche Geschichte mache, mit Wiedervereinigung und Stasivergangenheit, im eigenen Land gut erfahrbar, so Eberhard Pausch, wie wichtig es sei, "über historische Wunden hinaus zu gehen und Brücken der Versöhnung zu schlagen". Eine der Arbeitsgruppen erörtert so auch das Verhältnis von Recht und Versöhnung im Blick auf die Aufarbeitung der menschenverachtenden Praxis des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR.

Beispielhaft für die praktische Umsetzung der Anliegen von Versöhnungsarbeit sind die Friedensdienste von Aktion Sühnezeichen. Hier leisten seit 1957 Freiwillige soziale Dienste in Ländern, deren Beziehungen zu Deutschland durch die Erfahrung des Nationalsozialismus belastet worden sind.

Die Friedenskonsultation gibt es seit 1980. Zu ihrem Vorbereitungskreis gehören die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) mit ihren 34 Mitgliedsorganisationen, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sowie Vertreter der 23 Gliedkirchen der EKD.


Hannover, 27. Januar 2004
Pressestelle der EKD
Anita Hartmann


Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.friedensdienste.de