Neue Konferenz will evangelische Friedensarbeit stärken

Erster Schwerpunkt: Zivile Konfliktbearbeitung

Auf der ersten Tagung der neu gegründeten Konferenz für Friedensarbeit in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben Repräsentantinnen und Repräsentanten der EKD und ihrer Mitgliedskirchen, der Entwicklungs- und Friedensdienste, Friedensforschung, Friedenspädagogik und der Seelsorge in der Bundeswehr am 19. und 20. Januar in Hannover diskutiert, wie die Bewusstseinsbildung zu Fragen von Krieg und Frieden in der Kirche verstärkt und der kirchliche Einfluss auf politische Debatten intensiviert werden könne. Es gab Einmütigkeit, dass ein Gesamtkonzept der Bundesregierung für die Friedens- und Sicherheitspolitik derzeit fehle. Der Ratsbeauftragte für die Friedensarbeit im Raum der EKD, Renke Brahms, leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche, betonte die Chancen der verabredeten Bündelung der Erfahrungen und Kompetenzen der Beteiligten. „Ich bin beeindruckt von dem hohen Fachwissen und den Kompetenzen der verschiedenen Akteurinnen und Akteure. Ich sehe in der Konferenz die Möglichkeit, die Friedensarbeit  in den Kirchen und Gemeinden vor Ort zu stärken und größeren Einfluss auf die politische Meinungsbildung und die Entscheidungen zu entfalten.“

Die Teilnehmenden wählten in den Arbeitsausschuss, der ebenfalls unter dem Vorsitz des Beauftragten für Friedensarbeit die Arbeit zwischen den jährlichen Tagungen der Konferenz fortführt, für die Mitgliedskirchen der EKD Claudia Kuchenbauer (Nürnberg/Bayern), Klaus Burckhardt (Hannover) und Wolfgang Geffe (Erfurt/Mitteldeutschland). Für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche wurden Wolfgang Heinrich (Ev. Entwicklungsdienst / EED), Horst Scheffler (Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden / AGDF) und Markus Weingardt (Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft / FEST) in den Arbeitsausschuss gewählt.

Erster inhaltlicher Schwerpunkt der Konferenz ist die Entwicklung und der Ausbau ziviler Konfliktbearbeitung, deren Vorrang vor allen militärischen Ansätzen und Instrumenten auch die aktuelle EKD-Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 fordert. „Es gibt Alternativen zu militärischen Strategien, die wir  bündeln und weiter entwickeln wollen“, macht Renke Brahms deutlich. Die Wahl des Themas erfolgte auch unter dem Eindruck der eskalierten Konflikte im Nahen Osten und der unbefriedigenden Aktivitäten in Afghanistan.

Hannover, 22. Januar 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild