Lutherischer Theologe mit weitem Herzen

VELKD trauert um Horst Reller

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) trauert um ihren langjährigen Gemeindereferenten Oberkirchenrat i. R. Dr. Horst Reller, der am 17. Januar im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Der gebürtige Braunschweiger war von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1992 im Lutherischen Kirchenamt der VELKD tätig. „Er war ein lutherischer Theologe von großem Ideenreichtum und ebensolcher Beharrlichkeit. Er hat missionarische Impulse gesetzt. Ihm lag daran, Theologie verständlich zu machen. Das hat er mit klarem Profil und großer Weite getan“, würdigte der Leiter des Amtes der VELKD, Dr. Horst Gorski, in seinem Kondolenzschreiben das herausragende Engagement Rellers.

So gehen die beiden Referenzpublikationen „Evangelischer Erwachsenenkatechismus“ und „Handbuch Religiöse Gemeinschaften“ maßgeblich auf seine Initiative zurück. Gleiches gilt für das Gemeindekolleg der VELKD, zu dessen Vätern Reller zählt und dessen Arbeit nach wie vor prägend für die Kultur lutherischer Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden ist. Daneben entwickelte er Veranstaltungsreihen wie die deutschlandweit stattfindenden Glaubenskurse zum Gemeindekatechismus. Im Gemeindeausschuss der VELKD erarbeitete Reller die sogenannte „missionarische Doppelstrategie“, die Projekte missionarischen Gemeindeaufbaus als Ineinander von „öffnenden“ und „verdichtenden“ Maßnahmen beschrieb und die bis heute die Arbeit der VELKD prägt.

Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft studierte Horst Reller von 1948 - 1953 Evangelische Theologie in Göttingen, Heidelberg und Basel u. a. bei Gerhard von Rad und Karl Barth. Nachdem er 1956 mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit zur Vorreformatorischen und reformatorischen Kirchenverfassung im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel promoviert worden war, trat er 1957 sein Amt als Pfarrer in der Kirchengemeinde Winnigstedt in der braunschweigischen Landeskirche an. 1963 wechselte er ins Lutherische Kirchenamt.

Hannover, 26. Januar 2017

Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher