50 Jahre Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

Festliches Jubiläum der „EZW“ am Sonnabend in Berlin

Mit einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin begeht die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) am morgigen Sonnabend ihr 50-jähriges Jubiläum. Die Predigt hält Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe), der auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der um 15 Uhr beginnt, werden unter anderem der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Prälat Bernhard Felmberg, sowie der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin und Vorsitzende der Kammer für Theologie der EKD, Professor Christoph Markschies, Grußworte sprechen. Ab 17 Uhr wird die Festschrift „Religionsdifferenzen und Religionsdialoge“ vorgestellt und der Berliner systematische Theologe Wolf Krötke hält einen Festvortrag unter dem Titel „Atheismus in der Diskussion“. Danach schließt sich um 18:30 Uhr ein Empfang im Haus der EKD am Gendarmenmarkt an.

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) erforscht als Fachstelle der EKD Wandlungsprozesse der religiösen Landschaft. Sie informiert unter anderem über Lehre und Praxis neuer Propheten und „Gurus“, über esoterische Religiosität und christliche Sondergemeinschaften, über östliche Spiritualität im Westen und die Präsenz nichtchristlicher Religionen, über atheistische Religionskritik und humanistische Bewegungen in Deutschland und darüber hinaus. Dabei zielt die Tätigkeit der EZW auf religiöse Aufklärung im doppelten Sinn: als Aufklärung über den fremden und den eigenen Glauben. Das heißt: Die EZW beobachtet die religiösen und weltanschaulichen Strömungen der Zeit und fördert die Klärung theoretischer und praktischer Fragen, die sich für den christlichen Glauben daraus ergeben. Dahinter steht die Überzeugung, dass christlicher Glaube nicht hinter Mauern gelebt werden kann, sondern dass er stets des freien, offenen Austauschs und des Gesprächs mit der Zeit bedarf, um lebensfähig zu bleiben.

Zur Geschichte: 1960 wurde die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen  in Stuttgart gegründet. Sie verstand sich damals in bewusster Kontinuität zur „Apologetischen Centrale“, der 1921 gegründeten Vorläuferorganisation, deren Tätigkeit 1937 auf Druck der nationalsozialistischen Machthaber eingestellt werden musste. 1995 zog die Zentralstelle nach Berlin um. Leiter der EZW ist seit 1999 der Theologe Reinhard Hempelmann.

Hannover, 11. Juni 2010

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

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