Gewalttätigen Angriffen auf die Toleranz wehren

EKD-Ratsvorsitzender zu den Attentaten auf Bali

„Eine Trauminsel ist zur Albtrauminsel geworden.“ Mit diesen Worten drückte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, sein Mitgefühl gegenüber allen aus, die bei den Anschlägen auf der Insel Bali einen Angehörigen verloren haben. Dabei sei es unerheblich, woher die Betroffenen kommen, erklärte der Ratsvorsitzende am Rand einer Pressekonferenz in Berlin.

Die Menschen seien nach Bali gekommen, um unbeschwert Urlaub zu genießen. Es sei nichts Neues, dass gerade die schönsten Plätze für solche Attentate ausgesucht werden und Touristen das Ziel terroristischer Anschläge seien, so erinnerte er an den Anschlag in Djerba (Tunesien) oder an frühere Anschläge in Ägypten. In Indonesien werde der Widerspruch zwischen der Urlaubsstimmung und der Gewalt besonders deutlich. Er kenne Indonesien - wenn auch nicht die Insel Bali - als ein Land, in dem die Toleranz der Religionen Tradition habe.

Dies habe sich in den letzten Jahren geändert und die Inseln, die zu Indonesien gehören, seien immer wieder zum Feld von religiös begründeten Übergriffen geworden. So seien auf anderen Inseln die christlichen Kirchen immer wieder unter Druck geraten. Allen Versuchen, die Toleranz der Religionen zu bombardieren und eigene religiöse Ansichten mit Gewalt durchzusetzen, müsse gewehrt werden.

Berlin/Hannover, 14. Oktober 2002
Pressestelle der EKD
Christof Vetter