Zur Taufe auf das Karussell

Neue Circus- und Schaustellerseelsorgerin wird eingeführt

Pfarrerin Regina Hallmann spricht fachmännisch von "Fahrgeschäften", wenn sie von ihrem Arbeitsbereich erzählt. Karussells, Autoskooter und Schießbuden gehören ebenso dazu wie Geisterbahnen. Regina Hallmann ist seit dem 1. Mai Circus- und Schaustellerseelsorgerin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Region Nord. Am Dienstag, den 6. Juli, wird sie in einem Gottesdienst auf dem hannoverschen Schützenfest um 11 Uhr in der Festhalle Marris offiziell in ihr Amt eingeführt.

Die Welt der Jahrmärkte und Circusse fasziniere sie, berichtet die 45jährige Pfarrerin, die bislang eine Gemeinde in München betreute. Vor einigen Tagen hat sie auf einem Schützenfest ein Kind getauft - auf dem Fahrgeschäft der Eltern. "Den Altar habe ich vor der Kasse aufgebaut, die Gemeinde saß in den Wägelchen", berichtet sie. Früher sei sie selber leidenschaftliche Puppenspielerin gewesen, kenne aus dieser Zeit den Betrieb eines Tourneetheaters. "Man packt einfach seine Sachen ein, zieht weiter, packt wieder aus und spielt. Das finde ich spannend."

Gerne bummelt sie über einen Jahrmarkt, bleibt hier und dort auf einen Kaffee an einer Bude stehen, sucht das Gespräch. Ihre Gemeinde dankt es ihr. "Frau Pfarrerin, wir sind ja gemeinsam unterwegs", freute sich ein Schausteller beim Vergleich der Reiseroute. Von der dänischen Grenze bis Nordhessen reicht die Region, für die Regina Hallmann zuständig ist. Ab Mitte Juli kann die Pfarrerin dieses Gebiet im eigenen Dienstwohnwagen abfahren. Zur Zeit ist der noch zur Überholung in der Werkstatt.

Ihre Gemeinde habe sicherlich besondere Sorgen, aber auch besondere Freuden. In der Kindererziehung herrscht ein klarer Ton, hat Regina Hallmann beobachtet. "Wenn ich zum Konfirmandenunterricht einlade, dann heißt es: jetzt aber mal hopp, hopp zur Pfarrerin." Die Arbeit mit den Kindern liegt ihr besonders am Herzen. Im Kindergartenbereich stehen Umstrukturierungen an. "Ich hoffe, dass es gelingt, das gut auf den Weg zu bringen."

Hannover, 29. Juni 2004

Pressestelle der EKD       
Silke Fauzi