EKD-Auslandsbischof: Lage in Simbabwe spitzt sich zu

Unabhängige Wahlbeobachter gefordert

Die politische Lage in Simbabwe spitze sich immer mehr zu. Darauf hat der Bischof für Auslandsarbeit und Ökumene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte am Donnerstag, 22. Mai, in Hannover hingewiesen. „Wir bekommen über verschiedene Kontakte Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen“, so Schindehütte. „Die Situation dort erfüllt uns mit großer Sorge.“

In den vergangenen Wochen hätten zahlreiche Berichte aus zuverlässigen kirchlichen und anderen Quellen über brutale Gewaltexzesse gegen Anhänger der Opposition und Einschüchterungen von Bürgern und Bürgerinnen die EKD erreicht. Menschen, die sich kritisch zur jetzigen Regierung äußerten, würden systematisch verfolgt, geschlagen und gefoltert. „Wir können zu diesen grausamen Übergriffen nicht schweigen und stellen uns als Kirche auf die Seite der Opfer,“ so Bischof Schindehütte. Angesichts der jüngsten Meldungen zu Übergriffen auf Simbabwer im Nachbarland Südafrika sagte er: „Es ist tragisch, dass Menschen, die vor Verfolgung und Not in ein anderes Land fliehen, dort wiederum Opfer von Anfeindungen und Gewalt werden.“

Im Hinblick auf die nun auf Ende Juni verschobene Stichwahl in Simbabwe, schloss er sich den Forderungen des simbabwischen Kirchenrates an, dass die Regierung Simbabwes zur Gewährleistung fairer Wahlen unabhängige Wahlbeobachter und Journalisten zulassen muss. In dieser angespannten Lage sei es wichtig, dass die Weltöffentlichkeit mit kritischer Wachsamkeit die Situation in Simbabwe begleite und sich auf die Seite derer stelle, die für einen politischen Wandel in dem südafrikanischen Land eintreten. Damit verbinde er die Hoffnung, dass am Ende doch noch eine friedliche Wende gelinge.

Hannover, 22. Mai 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild