Rat novelliert Haushaltsrecht

Zielorientierte Planung des Haushalts

Eine Steigerung der Transparenz kirchlicher Haushalte und deren zielorientierte wirtschaftliche Steuerung, das sind die Kernziele der vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verabschiedeten Novellierung des Haushaltsrechts. „Damit ist der Weg für die Erstellung kirchlicher Bilanzen und der Einführung des kaufmännischen Buchungssystems (sog. Doppik) in allen evangelischen Landeskirchen bereitet“, erklärte Thomas Begrich, Finanzdezernent im Kirchenamt der EKD, am heutigen Freitag. Zu diesem Zweck hatte eine Arbeitsgruppe des Rates der EKD umfassende Vorschläge zu kirchenspezifischen Anpassungen der Rechnungsstile, der Erfassung und Bewertung kirchlichen Vermögens und der künftigen Gestaltung kirchlicher Haushaltspläne erstellt. Auf dieser Grundlage sollen Kirchen künftig auch Abschreibungen zur Finanzierung der Bauunterhaltung und Rückstellungen für ihre Versorgungslasten erwirtschaften,.

„Die entscheidende Innovation aber liegt in der Zielorientierung kirchlicher Arbeit“, ergänzte Begrich. Stand bei der kirchlichen Haushaltsplanung bisher die Frage im Vordergrund, wie viel Geld für eine bestimmte Aufgabe bereitgestellt wird, sollen künftig die inhaltlichen Ziele und die Ergebnisse der kirchlichen Arbeit in den Vordergrund gestellt werden.

Die EKD erwartet, dass das Rechnungswesen damit bei den anstehenden innerkirchlichen Reformprozessen auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion und Festlegung der Ziele kirchlicher Arbeit leisten kann. „Tun wir die richtigen Dinge und tun wir diese richtig?“, werde eine der zentralen Fragen sein, die künftig zur kirchlichen Haushaltsplanung gehören.

Aber auch die Einführung der Budgetierung und der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) in geeigneten Bereichen mit einem entsprechenden Berichtswesen gehören zu dem von der EKD verabschiedeten Reformpaket. Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, sieht in der Entscheidung einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des deutschen Protestantismus.

Hannover, 30. Juni 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter