Präses Kock: Reformen im Sozialsystem offen diskutieren

Statement beim Mainzer MedienDisput

Die Menschen in Deutschland sehnen sich nach Wahrheit - gerade auch in der Politik. Davon ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, überzeugt. "Es weiß doch jeder, dass es so nicht weitergehen kann bei dieser demographischen Entwicklung, mit dem Gesundheitswesen, dem Rentensystem, mit der Pflege", so Kock am Mittwoch, 30. Oktober, beim 7. Mainzer MedienDisput. In den sozialen Sicherungssystemen ständen einschneidende Veränderungen bevor. Über diese Veränderungen müsse ein "vorurteilsfreies, aber nicht voraussetzungsloses Gespräch zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen" geführt werden.

Voraussetzung einer solchen Diskussion sei die Vergewisserung gemeinsamer Werte, aus denen die notwendigen Konsequenzen abzuleiten seien. Im Bereich der Wirtschaft zum Beispiel könne jeder Einzelne durch sein Verhalten an der Gestaltung dieser Werte mitwirken: "Was ist mir wichtig? Wie viel Konsum brauche ich? Das sind die Fragen, die wir selbst beantworten müssen."

Die versammelten Medienvertreter rief Präses Kock dazu auf, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden: "Solche Werte brauchen Mittler. Darum kommt den Informationsmedien eine wesentliche Funktion in diesem und für dieses Wertesystem zu."

Letztendlich werde sich herausstellen, dass der vorrangige Wert nicht der Wunsch nach Beständigkeit sei: "Die gegenwärtigen Herausforderungen ermöglichen, ja: verlangen geradezu den Wandel und die Reform."

Hannover, 30. Oktober 2002
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi