„Versöhnung ist, was wir brauchen“

Grußwort des EKD-Bevollmächtigten zur Vortragsreihe des Bundes der Vertriebenen am 19. Juli 2004

Mitfühlende Erinnerung, die als Ziel den Weg zum Miteinander hat, ist ein wichtiger Schritt hin zur Versöhnung. Dies betonte der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Stephan Reimers. In seinem Grußwort zu der vom Bund der Vertriebenen veranstalteten Vortragsreihe „Empathie – der Weg zum Miteinander“ am 19. Juli in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin unterstrich Reimers, dass „Versöhnung mit uns selbst, mit unserem Nächsten und mit Gott“ das ist, „was wir brauchen“.

Die Evangelische Kirche trete für Versöhnung ein und fördere sie, wo sie könne, so der Bevollmächtigte des EKD-Rates weiter. „Deswegen begrüßen wir Veranstaltungen wie diese heute Abend, denn sie lenkt den Blick auf Geschehnisse, die der Vertreibung von Deutschen vorausgegangen sind. Auf die Leiden derer, die durch Deutsche gelitten und ihre Heimat verloren haben.“ Das Gedenken an Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg könne davor bewahren, Menschen und Völker einseitig in Täter- oder Opferkategorien einzuordnen.

Die Veranstaltung, an der auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und der Schriftsteller Ralph Giordano teilnahmen, ist dem 60. Jahrestag des Warschauer Aufstands gewidmet. Prälat Reimers erinnerte daran, dass der Aufstand rund 200.000 Opfer forderte; darüber hinaus wurden Hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.

Berlin, 16. Juli 2004

Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann