Eine der meist zitierten Gegenwartsautorinnen

Ratsvorsitzender Huber gratuliert Hilde Domin zum 95. Geburtstag

Hilde Domin habe der evangelischen Kirche mit ihrem literarischen Schaffen einen Schatz anvertraut, auf den zu verzichten undenkbar sei, schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD, Bischof Wolfgang Huber, anlässlich des 95. Geburtstag der Schriftstellerin und Dichterin. In einem Schreiben an die in Heidelberg lebende Lyrikerin gratuliert der Ratsvorsitzende und erinnert an gemeinsame Abende während seiner Heidelberger Zeit.

Gäbe es einen Nachweis der meistzitierten Gegenwartsautorinnen und –autoren, so schreibt der Ratsvorsitzen, würde Hilde Domin ganz sicher einen der vordersten Plätze einnehmen. In evangelischen Gesangbüchern verschiedener Landeskirchen sind ihre Gedichte und mancher Aphorismus abgedruckt. Sie laden zum Nach- und Weiterdenken ein, so Huber. Für das eigene Leben sei aus den Texten, die Hilde Domin mitgeteilt habe, viel zu lernen, weil sie die Erfahrung ihrer 95 Jahre in Deutschland wie im Exil mit den Menschen, die ihre Texte lesen geteilt habe.

Hilde Domin, die am 27. Juli 1909 (bis vor wenigen Jahren hatte sie 1912 als Geburtsjahr angegeben) in Köln als Tochter eines jüdischen Rechtsanwaltes geboren wurde, hatte zunächst keine künstlerische Karriere im Sinn. Sie studierte bei Jaspers und Mannheim und promovierte 1935 in Florenz im Fach Staatsrecht. Sie lebte anschließend in USA und in der Dominikanischen Republik, worauf auch ihr Künstlername „Domin“ sich bezieht. Mitt der 50er Jahre kam sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Kunsthistoriker Erwin Walter Palm, nach Deutschland zurück.

Hannover, 26. Juli 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter