„Weit über die Region hinaus sichtbar“

„KiBa-Kirche des Monats Februar“ in Altbeichlingen/Thüringen

Die St. Bonifatiuskirche im thüringischen Altenbeichlingen ist mit ihrem 56 Meter aufragenden Kirchturm weithin sichtbares Wahrzeichen des Ortes. Das 1897/98 errichtete Bauwerk steht unter Denkmalschutz; die notwendig gewordene Sanierung dieser „Kirche des Monats Februar“ fördert die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) seit 2011 mit insgesamt 30.000 Euro.

„Eine große Fernwirkung“ bescheinigt der Kirchenälteste Karl-Heinz Stöpel der Dorfkirche, die „Menschen weit über die Grenzen des Kirchenkreises hin anzieht“. Das im neogotischen Baustil mit den Natursteinen des Vorgängerbaues und Ziegel¬steinen geschaffene Gebäude gehört zu den wenigen im Zuge des Historismus entstandenen Dorfkirchen; „das nahezu unveränderte Bauwerk besticht durch eine einzigartige äußere Gestaltung und architektonische Formensprache“, ist in einem Gutachten des örtlichen Ingenieurbüros zu lesen. „Einzigartig“, heißt es dort weiter, „ist das bis heute erhaltene Zusammenspiel von historistischer Architektur im Äußeren mit vollständig erhaltener Ausstattung im Inneren“.

Das Innere von St. Bonifatius ist von einem Rippengewölbe aus Ziegelsteinen überdeckt; Decken, Wände und Bögen sind mit farbiger Ornamentik und Schriftzeichen verziert. Zu besichtigen sind auch der aus Kalkstein und Marmor mit farbigen Mosaikeinlagen hergestellte Altar, der Taufstein mit Becken sowie die repräsentative hölzerne Kanzel mit massivem Unterbau. Als „Insel der Ruhe“ ziehe die Kirche viele Besucher an, so Stöpel, ebenso als Veranstaltungsort: Seit Jahren ist St. Bonifatius zum Beispiel Veranstaltungsort des Thüringer Orgelsommers. Auf eigene Initiative veranstaltet die Gemeinde darüber hinaus eine inzwischen weit über die Region hinaus bekannte ,,Orgelnacht''. Mit viel Erfolg: Inzwischen ist die Kirche als Konzertstätte so etabliert, dass keinerlei Werbung mehr dafür gemacht werden muss.

Die Erlöse solcher Kirchenkonzerte kommen auch der Restaurierung von St. Bonifatius zugute. Notwendig ist sie, weil durch das undichte Dach Wasser in das Innere gelangt. „Da bröckelt schon der Putz von der Decke“, sagt Stöpel. Bevor im Inneren saniert werden kann, muss also das Dach restauriert und neu gedeckt werden. Etwa 220.000 Euro wird die komplette Sanierung des Daches kosten.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.100 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 25,3 Millionen Euro geben können. 2014 fördert die KiBa 80 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1 Millionen Euro. Fast 2.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“

Hannover, 3. Februar 2014

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick