„KiBa-Kirche des Monats Februar“

In Roxförde soll die innere Dachkonstruktion gesichert werden

In den achtziger Jahren sollte die Dorfkirche in Roxförde (Sachsen-Anhalt) aufgegeben werden, doch die Gemeinde setzte das Gebäude damals mit großem Aufwand in Eigenregie instand. Nun droht die Dachkonstruktion im Inneren der Kirche, die die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monats Februar“ würdigt, zusammenzufallen. Die in diesem Jahr beginnende Sanierung in Roxförde wird rund 276.000 Euro kosten, die Stiftung KiBa fördert das Projekt mit 10.000 Euro.

In vielen Arbeitsstunden hatten die Gemeindeglieder den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Backsteinbau in den achtziger Jahren wiederhergestellt. Auch Pragmatismus war damals gefragt: In Ermangelung originaler roter Tonziegel wurden Steine aus Beton gegossen und rot angemalt. Am 1. Juli 1990 konnte die Roxförder Kirche wieder eingeweiht werden.

„Das ist das Besondere an dieser Gemeinde“, sagt Pfarrer Gerd Hinke, „das unaufgeregte, aber kontinuierliche und verlässliche Engagement der Mitglieder für die Kirche und ein gemeinsames gutes Leben“. Dieses Engagement bleibt weiter gefragt: Da nicht alle damaligen Instandsetzungsarbeiten sachgerecht ausgeführt worden waren, mussten Dach, Fassade und Turm erneut überholt werden. Dass die Dachkonstruktion, die aufgrund des Fehlens einer Decke im Inneren der Kirche von unten zu sehen ist, gefährliche Mängel aufweist, zeigte sich dagegen erst im vergangenen Jahr: Die Balkenauflagen waren teilweise fehlerhaft, auch im Holz zeigten sich an vielen Stellen Schäden. „Es ist nicht auszuschließen, dass das Kirchenschiff nach innen zusammenfallen könnte“, sagt Pfarrer Hinke.

Nach der Wiederherstellung der Dachkonstruktion soll in der Kirche weiter gearbeitet werden, zum Beispiel an der Holzdecke. Noch besteht sie aus Spanplatten, die zu DDR-Zeiten aus Russland kamen – von der ursprünglich kunstvollen Holzdecke, die von einem Bruder des berühmten Architekten Friedrich August Stüler gefertigt worden sein soll, ist nur noch wenig zu entdecken. Ende des Jahres soll der erste Bauabschnitt vollendet, und die Kirche zum Gottesdienst am Heiligen Abend offen für Besucher sein.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.050 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Mio. Euro. Mehr als 2.850 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“. Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 2. Februar 2015

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt