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EKD-Dialogtagung mit Studierenden aus Serbien, Kosovo und Deutschland

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lud vom 12. bis 19.August 2006 Studierende aus Serbien, Kosovo und Deutschland ein zu einer Dialogtagung in die Evangelische Bildungsstätte Schwanenwerder in Berlin. Die EKD steht seit 1999 im jährlichen Dialog mit Führungspersonen aus Kirche, Religion und Politik in Serbien. Gemeinsam mit Verantwortlichen aus Kirchen, Politik und Wissenschaft in Deutschland sucht sie Wege des friedlichen und gerechten Miteinanders in der Region zu unterstützen. Die letzte Dialogtagung in Golubac (Serbien) im November 2005 regte einen Dialog junger Menschen an, um künftige Führungskräfte frühzeitig in den Verständigungsprozess einzubeziehen.

In Aufnahme dieser Anregung hat die EKD nun einen Sommerworkshop für Studierende und Postgraduates verschiedener Studienrichtungen, verschiedener, Sprachen, Nationen, Ethnien, verschiedener Konfessionen und Religionen durchgeführt. Ziel war, persönliche Erfahrungen zu machen im Überwinden von Grenzen, die die Bindungen an Sprache, Kultur und Religion verursachen. Als Voraussetzung dafür wurde die jeweils eigene nationale Geschichte bis hin zu traumatischen Erfahrungen ausgetauscht und reflektiert. Unter fachkundiger Leitung von Roswitha und Peter Jarman, Mediatoren des Ökumenischen Dienstes / Schalomdiakonat wurden Methoden der gewaltfreien Konfliktbewältigung erprobt.

Ergänzt wurde das Programm durch die Begegnung mit Konrad Weiß, Publizist aus Berlin, der an eigenen Erfahrungen im Versöhnungsprozess zwischen Deutschland und Polen teilhaben ließ. Professorin Christiane Lemke, Hannover, und Doris Pack, Mitglied des Europäischen Parlamentes, Saarbrücken, standen zur Verfügung für Fragen nach der Zukunft von Serbien und Kosovo im Kontext der Europäischen Union. Professor Thomas Bremer, katholischer Theologe mit dem Fachgebiet Orthodoxie aus Münster und Kenner der Region bearbeitete mit den Teilnehmenden Zusammenhänge von Religion, Kultur und Politik in Serbien und Kosovo. Beim Besuch bei dem Berliner Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesregierung und der Europäischen Union wurde das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland diskutiert.

„Ich bin froh, dass es gelungen ist, für alle Teilnehmenden aus Serbien und Kosovo trotz einiger Schwierigkeiten Visa zu bekommen, so dass das Seminar realisiert werden konnte. Für die Teilnehmenden ist es ein Schritt der Versöhnung über alle Gräben der Vergangenheit und manche Traumata hinweg,“ sagte Antje Heider-Rottwilm, Leiterin der Europaabteilung des Kirchenamtes der EKD, und dankte den Leitern der Workshops, Roswitha und Peter Jarman, und dem Vorbereitungsteam aus Studierenden aus Kosovo, Serbien und Deutschland.

Hannover, 21. August 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi