St. Marien in Leuben: Ort der Orientierung, des Gebets, der Freude

Die „KiBa-Kirche des Monats Juli“

Die Sanierung der „KiBa-Kirche des Monats Juli“, St. Marien im sächsischen Leuben, bringt Denkmal- und Naturschutz zusammen: Während der Arbeiten an der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kirche wird ein Teil des Dachstuhls für Fledermäuse abgedunkelt. Die derzeitigen Arbeiten an der Kirche betreffen vor allem das Dach und die Fassade. Die Instandsetzung von Dachstuhl und Dachdeckung ist bereits abgeschlossen, verschlissene Sandsteine an den Tür- und Fenstergewänden wurden ausgetauscht, der Blitzschutz erneuert. „Nun sind nur noch ein paar kleinere Steinmetzarbeiten erforderlich“, sagt Pfarrer Burkhard Nitzsche. Rund 280.000 Euro werden die Maßnahmen insgesamt kosten. Die Spendenbereitschaft vor Ort ist hoch. „Die Menschen finden in ihrer Kirche eine Heimat“, erklärt Nitzsche das große Engagement für St. Marien, „es ist ein Ort der Orientierung, des Gebets, der Begegnung, der Freude und der Kultur“.
 
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) unterstützt die Sanierung mit 15.000 Euro.

St. Marien ist die älteste Kirche der Gemeinde Leuben-Ziegenhain-Planitz. Das auf einem Berg liegende Gebäude wurde im gotischen Stil erbaut, deutlich älteren Ursprungs ist der mutmaßlich nach romanischem Muster erstellte Westturm. Auffällig ist das asymmetrische Netzgewölbe in Kirchenschiff und Chorraum, das auf den Baumeister Arnold von Westfalen (um 1480) hindeutet. Nach einem Blitzschlag im Jahr 1738 erhielt der Turm mit einem achteckigen Obergeschoss samt doppelter Haube seine heutige, im Meißener Landkreis einzigartige Form. Mehrfach wurde St. Marien im Laufe der Jahrhunderte umgestaltet, einschneidend waren diese Veränderungen besonders in den Jahren 1889/90, in denen die Sakristei von der Nord- an die Südseite verlegt, und der aus katholischer Zeit stammende Marienaltar entfernt wurde.

Mitte Juli sollen die Sanierungsarbeiten beendet sein; am 28. August wird ein großer Festgottesdienst in der rundum sanierten Kirche stattfinden.

Hannover, 04. Juli 2011

Pressestelle der EKD
Silke Römhild


Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie 850 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von fast 22 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa insgesamt 71 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von gut 1 Millionen Euro. Dem Förderverein der Stiftung gehören zurzeit mehr als 2300 Mitglieder an.