"Würdige Bestattungen sind Grundanliegen der Christenheit"

Festpredigt von Wolfgang Huber vor Friedhofsverwaltern

Ausdrücklich gewürdigt hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, den Beitrag der Friedhofsverwalter zu einer Kultur des würdigen Umgangs mit dem Tod. Anlässlich eines Festgottesdienstes zum 100jährigen Jubiläum des Verbandes der Friedhofsverwalter im Berliner Dom am Donnerstag, den 9. September, sagte Huber, er sehe in deren Arbeit einen wichtigen Beitrag, menschliches Sterben als einen Teil des Lebens wahrzunehmen.

Die Überschrift "Kitaplätze statt Friedhöfe fördern" aus dem heutigen Tagesspiegel halte er für eine "abwegige Alternative", sagte der Ratsvorsitzende. Für eine menschengerechte Gesellschaft sei das eine so nötig wie das andere. Friedhöfe seien Ausdruck "der Achtung vor der Würde des Menschen im Angesicht von Sterben und Tod." Angemessene Bestattungen seien von Anfang an "ein Grundanliegen der Christenheit" gewesen. Der Umgang mit den Toten zeige, wie eine Gesellschaft über die Würde des Menschen denke.

Die christliche Überzeugung, dass jeder Mensch einen "unendlichen" Wert habe, komme auch darin zum Ausdruck, dass ein Toter "nicht in anonymer Weise verscharrt, sondern in guter Form bestattet" werde. "Christen vertrauen darauf, dass Gottes Macht größer ist als der Tod", so der Ratsvorsitzende. "Diese Glaubensgewissheit findet ihren Ausdruck in der christlichen Friedhofskultur."

Hannover, 09. September 2004

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Predigt im Wortlaut