In Ferdinandshof rüstet sich die „KiBa-Kirche des Monats“ gegen Feuchtigkeit

„Die Leute mögen ihre Kirche!“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt die seit 2011 geschlossene Trinitatiskirche in Ferdinandshof (Mecklenburg-Vorpommern) als „Kirche des Monats Oktober“. Das wegen hoher Feuchtigkeit im Mauerwerk gesperrte Gebäude soll wieder für Gottesdienste genutzt werden können. Die Stiftung fördert die erforderlichen Maßnahmen mit 15.000 Euro.

Seit 1726 gehört die Trinitatiskirche mit dem charakteristischen Dachreiter aus Fachwerk zu Ferdinandshof. Das ursprünglich als Oktaeder geformte Gebäude wurde im Lauf der Zeit um ein Langhaus erweitert. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Taufengel. Ursprünglich aus Platzmangel als „Notlösung“ per Seilzug an der Kirchendecke installiert, wurde sein Einsatz – in seiner Hand hält der die Taufschale - zum beliebten Ereignis in der Trinitatiskirche. „Die Leute mögen ihre Kirche“, ist Pfarrer Udo Wollenberg überzeugt, „sie fühlen sich ihr verbunden, sie gehört zu ihrer Identität“. 15 Gemeinden und sieben Kirchengebäude betreut er, „Ferdinandshof ist die einzige Gemeinde im Pfarrkreis, die noch wöchentlich Gottesdienste feiert“.

Im Zuge der Feuchtigkeitsbekämpfung haben die Gemeindeglieder ihre Verbundenheit mit der Dorfkirche tatkräftig unter Beweis gestellt: Freiwillige Helfer legten das untere Mauerwerk frei, entfernten den Außenputz und transportierten den Schutt ab. Auch wurde und wird für die Kirche gespendet; die zweite Kollekte in den Gottesdiensten geht regelmäßig in den Topf für die Sanierungsarbeiten. Trotzdem betont Wollenberg: „Ohne die Unterstützung wie durch die Stiftung KiBa wüsste ich nicht, wie wir das schaffen sollten.“

Jetzt, hofft der Pfarrer, „geht es Schlag auf Schlag: Der äußere Sockelputz ist der erste Schritt, dann werden Außen- und Innenputz neu aufgetragen“. Auch der Fußboden wird in diesem Zuge ausgebessert und auf ein einheitliches Niveau gebracht, das Chorgestühl und der Teil der Kirchenbänke, die ebenfalls unter der Feuchtigkeit gelitten haben, erneuert und wieder eingebaut. In rund zwei Jahren, meint Wollenberg, wird die Instandsetzung beendet sein; Gottesdienste sollen dort aber schon vorher wieder gefeiert werden.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,2 Mio. Euro. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.

Hannover, 1. Oktober 2015

Pressestelle der EKD