Vereinbarung zu Eheschließung zwischen evangelischen und orthodoxen Christen in Deutschland unterzeichnet

05. Dezember 2002

Mit der Unterzeichnung durch den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, und den Vorsitzenden der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD), Prof. Dr. Anastasios Kallis, wurde am Mittwoch, 5. Dezember, im EKD-Kirchenamt in Hannover die gemeinsam erarbeitete Handreichung "Ehen zwischen evangelischen und orthodoxen Christen"  beider Kirchen veröffentlicht.

Die Vereinbarung gibt Hinweise für das liturgische Handeln bei Hochzeiten von evangelischen und orthodoxen Christen. Künftig können Geistliche beider Konfessionsfamilien an den Trauungen teilnehmen und sie gestalten. Bisher sei es häufig so, dass evangelische und orthodoxe Christen zweimal heiraten, erläutert Dagmar Heller, Referentin für Ökumene und Orthodoxie im EKD-Kirchenamt. "Diese doppelten Eheschließungen wollen wir in Zukunft vermeiden."

Eine Vermischung der Trauriten sei nicht sinnvoll, heißt es in der Handreichung. Daher sollten sich die Brautleute entweder für die evangelische oder die orthodoxe Eheschließung entscheiden. Ein Geistlicher der jeweils anderen Konfession kann als Gast an der Trauung teilnehmen und sie entsprechend seiner Tradition mitgestalten.

"Gerade orthodoxe Geistliche waren sich oft unsicher, ob ein solches Vorgehen zulässig sei", sagt Dagmar Heller. Der gemeinsame Text beider Kirchen solle diese persönlichen Bedenken ausräumen.

Präses Manfred Kock bezeichnete die Vereinbarung als "wichtigen Schritt der Annäherung" beider Kirchen. "Es ist längst noch nicht selbstverständlich, dass orthodoxe und protestantische Kirchen gemeinsam handeln." Umso dankbarer sei er, dass dieser Text zum gemeinsamen seelsorgerlichen Handeln erarbeitet wurde.

Hannover, 5. Dezember 2002
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Hinweis: Die Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD) vertritt ca. 1.173.700 orthodoxe Christen. In ihr sind acht Diözesen organisiert, die griechisch-, russisch-, ukrainisch-, serbisch-, rumänisch- und bulgarisch-orthodox sind.

Text der Handreichung