Felix Mendelssohn-Bartholdy als musikalischer Tröster

EKD-Kulturbeauftragte würdigt musikalischen Jubilar

Die Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, hat den Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy gewürdigt, an dessen 200.Geburtstag in diesem Jahr gedacht wird.
Anlässlich eines Konzertes in der St. Marienkirche in Berlin-Mitte erinnerte Bahr in einer Rede an die Geschichte der Schmähung und Verfemung der Musik Mendelssohns bereits in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts und dann besonders in der der Zeit des Nationalsozialismus. Auch nach 1945 habe Mendelssohns Musik nur sehr zögerlich den Rang erreicht, der ihr gebühre. Immer wieder habe sich das Werk des Komponisten den Vorwurf mangelnder Tiefe gefallen lassen müssen, so Bahr weiter. Noch in den neunziger Jahren des 20.Jahrhunderts habe der US-Musikschriftsteller Charles Rosen Mendelssohn als den „Erfinder des religiösen Kitsches“ in der Musik bezeichnet.
Demgegenüber hob die EKD-Kulturbeauftragte neben dem großen künstlerischen Wert und der Verdienste des Komponisten um die Wiederentdeckung des Werkes J.S. Bachs im 19.Jahrhundert den tröstenden Gehalt der geistlichen Chormusik Mendelssohns hervor. „Vielleicht ist Mendelssohns Musik wirklich zuerst Ausdruck der puren Gnade, des großen Zuspruchs, vor dem Gesetz, Anspruch, Tod, Teufel, Sünd‘ und Hölle verstummen.“ Dies korrespondiere, so Bahr, in eindrücklicher Weise mit Hoffnungs- und Erlösungsbildern der biblischen Überlieferung.

Hannover, 30. Juli 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick