Kultur als Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler

EKD-Kulturbeauftragte zum Berliner Kongress

„Kultur als Arbeitsfeld und Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler“ - unter diesem Titel veranstaltet der Deutsche Kulturrat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Gerda-Henkel-Stiftung am 26. und 27. September in Berlin einen Kongress im Rahmen des Jahres der Geisteswissenschaften. Eröffnet wird die Veranstaltung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt erwartet. 

Humboldt ist tot! Das behauptete jüngst ein bildungspolitisches Programm. Deutschland brauche Ingenieure, Technikerinnen und Biowissenschaftler. Auf Geisteswissenschaftler könne man in Zukunft getrost verzichten. Damit seien auch die Ideen des Bildungsreformers aus dem 19. Jahrhundert endgültig erledigt.

Humboldt lebt! Unsere Gesellschaft braucht mehr denn je gut ausgebildete Geisteswissenschaftler und Geisteswissenschaftlerinnen. Dieses Programm verfolgt unter der Perspektive „Arbeitsmarkt Kultur“ morgen und übermorgen der Kongress in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Referenten und Referentinnen aus allen Bereichen der Kultur und der Medien fragen zusammen mit Studierenden, Hochschulabsolventen und Bildungs- und Kulturpolitikern, welche Berufe sich zukünftig für junge Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler eröffnen. „Wer die Geisteswissenschaften fördert, institutionalisiert die Nachdenklichkeit in der Gesellschaft. Eine Nachdenklichkeit, die wir in Zukunft dringend brauchen“, sagte die Kulturbeauftragte der EKD, Petra Bahr, vor der Veranstaltung. Deshalb stehe der Kongress ganz in der Tradition des protestantischen Bildungsverständnisses. Medien und Bibliotheken, Galerien und Museen, Universitäten und Akademien, Stadtteilprojekte und Internetportale sichern nicht nur das kulturelle Erbe, sie fragen auch nach dem, was für uns in Zukunft von Bedeutung ist. „Deshalb brauchen wir auch kompetente Theologinnen und Theologen in allen Bereichen der Kultur“, fügt sie hinzu. Denn Religion bleibe auch in Zukunft ein wichtiges Thema.

Hannover, 25. September 2007

Pressestelle der EKD
Silke Römhild