Dritter Hanna-Jursch-Preis ausgeschrieben

Thema: „Menschenbilder – Menschenwürde – Menschenrechte“

Unter der Überschrift „Menschenbilder – Menschenwürde – Menschenrechte“ hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zum dritten Mal den Hanna-Jursch-Preis ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten, die damit „Maßstäbe für die Beurteilung der theologischen Forschung aus der Perspektive von Frauen setzen und sie einer breiteren kirchlichen Öffentlichkeit näher bringen“: Abgabetermin für die Wettbewerbsbeiträge ist der 31. März des kommenden Jahres. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

In der Ausschreibung für den Hanna-Jursch-Preis heißt es, dass die Arbeiten aus allen Fächern der Evangelischen Theologie kommen können. Sie sollen „praktische Relevanz für Liturgie, Verkündigung, Seelsorge, Kybernetik, kirchliche Bildungsarbeit oder Diakonie“ haben. Der erste Hanna-Jursch-Preis wurde an die Professorinnen Hannelore Erhart und Ilse Meseberg-Haubold sowie an Dietgard Meyer verliehen. Sie erhielten den Preis für ihre Darstellung zu Leben und Werk der Theologin Katharina Staritz. Mit der zweiten Ausschreibung wurde die württembergische Christiane Kohler-Weiß für ihre Dissertation "Schutz der Menschwerdung. Der Schwangerschaftsabbruch als Thema evangelischer Ethik im deutschsprachigen Raum seit 1950".

Ein Schwerpunkt der vierten Ausschreibung werde im Themenbereich „Gewalt überwinden – Strukturen und Strategien“ liegen, kündigt die Jury schon mit dieser Ausschreibung an. Sie wolle mit dieser frühen Ankündigung Forschungsarbeiten zu diesem Thema anregen.

Benannt ist der Preis nach der 1902 geborenen Theologin Hanna Marie Margarete Jursch. Sie habilitierte sich 1934 als erste Theologin an einer deutschen Universität, durfte ihre Lehrtätigkeit allerdings nur in einem begrenzten Arbeitsgebiet und unter der Voraussetzung, dass dadurch „Stelle und Bezahlung für späteren männlichen Nachwuchs in keiner Wiese versperrt werden durfte“. Erst nach dem Krieg erhielt sie einen vollen Lehrauftrag. Hanna Jursch ist 1972 gestorben.

Hannover, 06. Oktober 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hanna-Jursch-Preis