Berufung – Einführung – Verabschiedung

VELKD und UEK stellen gemeinsame Agende zu Ordination und Beauftragung vor

Hannover. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Bischof Gerhard Ulrich (Kiel), und der Vorsitzende des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen (UEK), Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe), haben bei einer Zusammenkunft zwischen der Kirchenleitung der VELKD und dem Präsidium der UEK die gemeinsam von der VELKD und der UEK erstellte Agende „Berufung – Einführung – Verabschiedung“ präsentiert. Die Agende war als Agende IV/Teilband 1 im vergangenen Herbst von der Generalsynode der VELKD und als Agende 6 von der Vollkonferenz der UEK beschlossen worden.

Bischof Gerhard Ulrich zeigte sich überzeugt davon, dass die Agende der Vielfalt der kirchlichen Ämter zu Gute komme. „Die Agende lenkt den Blick auf den Dienst der Verkündigung, wie ihn Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam wahrnehmen.“ Insgesamt seien Erneuerung und Bewahrung miteinander verbunden. „Auf der einen Seite stehen die vielfältigen Gestaltungsvarianten, auf der anderen Seite eine Fülle neu erschlossener biblischer Texte.“ Die Erweiterung um Formulare für Verabschiedungen sei ein wichtiger Schritt. Die Agende biete die Chance, Mitarbeitende zu stärken und Gemeinschaft zu fördern. „Sie bietet außerdem die Chance, die Kirche nach außen zu profilieren, da an den kirchlichen Einführungen und Verabschiedungen in der Regel zahlreiche Vertreter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens teilnehmen.“

Landesbischof Dr. Ulrich Fischer bezeichnete die Agende als „Meilenstein in der evangelischen Agendenarbeit im deutschsprachigen Raum“. In ihrer Vielfalt der Formularangebote gebe die Agende, ohne liturgisch zu uniformieren, gottesdienstliche Navigationshilfen und Orientierungsmuster. „Die UEK möchte mit Agenden arbeiten, die im Horizont der EKD in Kirchen unterschiedlicher gottesdienstlicher Kultur verwendbar sind.“ 

Im Vergleich zu bisherigen reinen Ordinationsagenden bietet die Neuausgabe differenzierte Möglichkeiten zur Einführung in den Pfarrdienst, in den Prädikanten- und Lektorendienst sowie für die Vokation zur Erteilung von Religionsunterricht. Weitere Formulare beziehen sich auf die Einführung ehrenamtlich Mitarbeitender sowie auf Mitglieder kirchenleitender Gremien.

Die neue Agende „Berufung – Einführung – Verabschiedung“ führt die wachsende Zusammenarbeit zwischen der VELKD und der UEK fort, wie sie 1999 mit dem gemeinsamen Evangelischen Gottesdienstbuch begonnen wurde.

Für die VELKD ist die Agende zum 1. September 2012 in Kraft getreten, die Gliedkirchen bestimmen den Zeitpunkt der Einführung selbst. Bischof Ulrich wird die Agende im Februar kommenden Jahres  erstmals bei der Ordination eines Pastors in Gebrauch nehmen. Für die UEK wurde die Agende bei ihrer Verabschiedung durch die Vollkonferenz im November 2011 in Kraft gesetzt und die Mitgliedskirchen wurden gleichzeitig gebeten, die Agende einzuführen. In der Evangelischen Landeskirche in Baden wird die Agende zum 1. Oktober 2012 eingeführt. Landesbischof Fischer wird sie erstmals im Gottesdienst der Landessynode am 21. Oktober 2012 bei einer Ordination in Gebrauch nehmen.

Hannover, 27. September 2012

Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD