Landeskirchen müssen Dienstleistungen bündeln

Die evangelischen Landeskirchen müssen ihre Dienstleistungen bündeln und rationalisieren. Dies ist für den Thüringer Landesbischof Christoph Kähler eine wichtige Bedingung dafür, dass die Kirche auch in Zukunft erfolgreich wirken kann. Über die „Zukunftsfähigkeit von Kirche“ sprach Kähler, der stellvertretender Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen ist, am Mittwochabend auf der Veranstaltung „Treffpunkt Gendarmenmarkt“ in Berlin. Der Landesbischof war damit einer Einladung des Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Stephan Reimers, gefolgt.

Welche Perspektiven sollen für einen nachhaltigen Wandel der kirchlichen Strukturen gelten? „Die politischen Grenzen müssen von den Landeskirchen auch angemessen Berücksichtigung in der eigenen Arbeit finden“, so eine Antwort Kählers. Sofern der Vorrat der Gemeinsamkeiten in Bekenntnisfragen, in historischen Erfahrungen und in gegenwärtigen Problemlagen groß genug sei, könnten Föderationen die kirchliche Arbeit effektiver gestalten.

Der Landesbischof sprach vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der eigenen Landeskirche: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen hat sich am 1. Juli dieses Jahres mit der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zur „Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland“ zusammengeschlossen. Das gemeinsame Kirchenamt der Föderation an zwei Standorten hat Anfang Oktober seine Arbeit aufgenommen. Die 80 Mitglieder der gemeinsamen Förderationssynode werden erstmals im November dieses Jahres tagen. Christoph Kähler leitet die rund 485 000 Kirchenmitglieder zählenden Thüringer Landeskirche seit August 2001.

Berlin, den 20. Oktober 2004

Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann

Informationen zur Förderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland finden Sie im Internet unter www.kircheinmitteldeutschland.de