Gott allein ist Herr über Leben und Tod

Auslandsbischof Koppe zum internationalen Tag gegen die Todesstrafe

Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fordert anlässlich des „Internationalen Tages gegen die Todesstrafe“ am 10. Oktober, das die Todesstrafe weltweit abgeschafft werde. Es sei erschütternd, dass 84 Staaten an der Todesstrafe festhielten und diese auch anwenden. Nach den Informationen der EKD seien allein im vergangenen Jahr in 31 Ländern mindestens 1.526 Menschen hingerichtet worden.

Am häufigsten, so der Auslandsbischof, werde die Todesstrafe in China, im Iran und in den USA angewandt. Mindestens 3.428 Menschen seien weltweit zum Tode verurteilt worden und warteten auf ihre Hinrichtung. Es bewege ihn, dass gerade in den USA auch Personen hingerichtet würden, die bei der Begehung der Tat minderjährig gewesen seien. Koppe sieht darin einen eindeutigen Verstoß gegen Artikel 6 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte. Dieser Pakt sei auch von den USA ratifiziert worden.

Koppe wandte sich auch dagegen, dass terroristische Anschläge, wie der in Bali im vergangenen Jahr mit der Todesstrafe geächtet würden. Die Todesstrafe setze ein falsches Zeichen. Durch ihre Vollstreckung relativiere der Staat selbst den Wert menschlichen Lebens. Gott allein sei Herr über Leben und Tod.

Hannover, 9. Oktober 2003
Pressestelle der EKD
Christof Vetter