„Der Osten im Westen und der Westen im Osten“

Sechste Serbien-Tagung in Berlin

Die Positionierung Serbiens zwischen Ost und West steht im Mittelpunkt der sechsten Serbien-Konferenz, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Deutschen Bischofskonferenz und der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung vom 31. Oktober bis 2. November im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin (Ziegelstraße 30) veranstaltet wird. Die Serbien-Tagungen finden seit 1999 abwechselnd in Serbien und Deutschland statt.

Die diesjährige Veranstaltung steht unter dem Motto „Der Osten im Westen und der Westen im Osten“. Kirchenvertreter, Politiker und Wissenschaftler aus Deutschland und Serbien werden die aktuelle, nach wie vor schwierige politische und gesellschaftliche Situation in dem Land beleuchten. Sie wollen damit einen Beitrag zu einem neuen Selbstverständnis und zur Rolle Serbiens in Südosteuropa leisten.

Die Tagung nimmt drei historisch bedeutsame serbische Jahrestage in den Blick, um ihren geistigen, geschichtlichen und religiösen Bezug zur aktuellen gesellschaftlichen Situation zu überprüfen: 1054, das Jahr des "großen Schisma" zwischen Rom und Konstantinopel, 1204, das Jahr der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzritter sowie 1804, das Jahr des "Ersten serbischen Aufstandes" gegen die türkische Vorherrschaft – ein Jahr, das gerne als Gründungsjahr des modernen serbischen Staates bezeichnet wird.

Der Dialog einer orthodoxen Kirche mit den Kirchen und Vertretern der Politik im Westen ist nach wie vor nicht selbstverständlich. Umso bedeutsamer ist diese Tagung, bei der führende Vertreter der beteiligten Kirchen und serbische Regierungsvertreter und Abgeordnete zusammenwirken. Zu den Teilnehmern gehören Erzbischof Stanislav Hocevar aus Belgrad, Bischof Ignjatije Midic, Vertreter des Hl. Synods der Serbischen Orthodoxen Kirche, Bischof Josef Homeyer, Präsident der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen, und Rolf Koppe, Auslandsbischof der EKD. Unter den serbischen Regierungsvertretern und Abgeordneten sind der Minister für Diaspora, Vladimir Vukcevic, der Stellvertretende Innenminister Serbiens, Vladimir Bozovic, sowie der serbische Botschafter in Deutschland, Milovan Bozinovic. An einer Podiumsdiskussion über die Frage, ob die heutige Politik sich von den Belastungen der Geschichte befreien kann, nehmen neben Vertretern der serbischen Politik der niedersächsische Landtagspräsident Jürgen Gansäuer sowie die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß und Markus Meckel teil.

Zu dieser sechsten Serbien-Tagung sind Sie sehr herzlich eingeladen. Auf Wunsch vermitteln wir gerne Interviews. Bitte teilen Sie Ihre Teilnahme und eventuelle Interviewwünsche dem Koordinator der Tagung, Tihomir Popovic (Mobil: 0162 / 97 58 4 00, Tel. 0511 / 690 995 52, Fax 0511 / 690 995 53, e-Mail: SOKDiakonia@aol.com) mit.

Hannover/Bonn, 28. Oktober 2004

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von den Pressestellen der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz verschickt.