Fülle von Anregungen

Treffen zwischen dem Rat der EKD und dem Vorstand des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes

Das Impulspapier des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Kirche der Freiheit“ enthalte eine „Fülle von Anregungen“, stellte Präses Christoph Morgner bei der Begegnung des Vorstandes des Gnadauer Gemeinschaftsverbands mit dem Rat der EKD fest. Der Vorsitzende des Rates, Bischof Wolfgang Huber, wies darauf hin, dass mit dem Impulspapier eine lebendige Diskussion in der Kirche ausgelöst wurde. Der Vorstand des Gemeinschaftsverbandes, in dem die landeskirchlichen Gemeinschaften bundesweit zusammengeschlossen sind, und der Rat der EKD haben ihr regelmäßig stattfindendes Gespräch fortgesetzt. Die beiden Delegationen wurden geleitet vom Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, und vom Vorsitzenden des Gnadauer Gemeinschaftsverbands, Präses Christoph Morgner. Dieser stellte fest, das Papier des Rates rege an, auch über eigene Strukturen nachzudenken. Manches von der Kritik, die öffentlich am Impulspapier geäußert worden sei, könne er nicht verstehen. Der Gnadauer Verband wünsche sich, dass die freien Werke stärker in den EKD-Zukunftsprozess einbezogen werden.

Christoph Morgner bezeichnete es als nötige Selbstverständlichkeit, dass der Rat konkrete Ziele setze und die demographischen Fakten in seine Planungen aufnehme. Der Gnadauer Gemeinschaftsverband begrüße es sehr, dass in dem Impulspapier Anregungen zur Mission ein breites Feld einnehmen würden. Genauso nötig sei es aber auch, dass alle in der Kirche miteinander Klarheit um das Evangelium finden. Im Gnadauer Gemeinschaftsverband, so Präses Morgner, sei es positiv aufgenommen worden, dass im Impulspapier neue Gemeindeformen als Ergänzung zu den bestehenden Parochiegemeinden beschrieben werden. Wolfgang Huber wies auf die zunehmende Mobilität der Gemeindemitglieder hin. Der Lebensvollzug geschehe für viele nicht mehr an dem Ort, an dem sie wohnen. Dies führe zu einer „Differenzierung ohne Separation“. Das Ziel sei keine Aushöhlung der Ortsgemeinde, sondern eine klare Stärkung kirchlicher Arbeit. Die Vertreter des Gnadauer Gemeinschaftsverbands wiesen auf ihre positiven Erfahrungen mit Personalgemeinden hin. In dem Gespräch wurde betont, wie nötig es ist, neben der theologisch-wissenschaftlichen Ausbildung an den Universitäten und Hochschulen auch die nichtakademische theologische Ausbildung, wie sie an manchen Einrichtungen der Mitglieder im Gemeinschaftsverband angeboten wird, zu stärken.

Hannover, 10. Oktober 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:

Weitere Informationen zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband

Weitere Informationen zum Impulspapier „Kirche der Freiheit“

An dem Gespräch nahmen teil:

Für den Gnadauer Gemeinschaftsverband: Präses Dr. Christoph Morgner (Kassel), Jürgen Schleicher (Kassel), Pfarrer Joachim Drechsel (Marburg), Gemeinschaftsinspektor Thomas Hohnecker (Bünsdorf/Schleswig-Holstein), Pfarrer Rainer Geiss (Gießen), Pfarrer Burkhard Weber (Wuppertal) Theo Schneider (Kassel) Für den Rat der EKD: Bischof Wolfgang Huber, Landesbischof Christoph Kähler, Hermann Gröhe (MdB), Peter Hahne, Justizrätin Margit Fleckenstein, Gudrun Lindner sowie vom Kirchenamt der EKD Präsident Hermann Barth, OKR Thies Gundlach, OKR Christof Vetter.