25. Robert Geisendörfer Preis für Hörfunk- und Fernsehproduktion

Mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche, werden im Jahr 2008 insgesamt sechs Produktionen ausgezeichnet. In der Kategorie „Allgemeine Programme“ werden jeweils zwei Preise für Hörfunk- und Fernsehsendungen, in der Kategorie „Kinderprogramme“ werden ein Preis und eine Lobende Erwähnung vergeben. Außerdem wird der Sonderpreis der Jury 2008 verliehen.

Die Jury „Allgemeine Programme“ des Robert Geisendörfer Preises hat unter Leitung des Vorsitzenden, Landesbischof  Dr. Ulrich Fischer, folgende Preise verliehen:

Hörfunk

An den Autor Jörn Klare und die Regisseurin Heide Schwochow für Der Weltgerechtigkeitsbasar. Der „Fall Bhutan“ und der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen

Deutschlandfunk (DLF) 2007, Redaktion: Feature, verantwortl. Redakteurin: Karin Beindorff
Produktion: DFL/Koproduktion NDR; Begründung der Jury: Eindringlich entfaltet das Feature ein Bild von den Menschenrechtsverletzungen im absolutistischen Königreich im Himalaya. Gekonnt mit den radiophonen Möglichkeiten spielend, blättert Klare dabei die politischen Mechanismen auf der internationalen Bühne auf, zeigt das Spiel von Machtinteressen und bloßem Kalkül beim UN-Menschenrechtsrat.

An den Autorin Karla Krause-von Fumetti und die Regisseurin Friederike Wigger für Tödliches Erbe

Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) 2007, Redaktion: Feature, Kulturradio, verantwortl. Redakteurin: Renate Jurzik, Produktion: RBB/Koproduktion WDR; Begründung der Jury: In ‚nur’ einer Stunde berührt das Feature paradigmatisch alle Themenfelder, die mit der modernen Medizin verbunden sind: Von der Gendiagnostik bis zum Pflegenotstand, vom seltenen Einzelschicksal bis zur allgemeingültigen Wertedebatte.
Fernsehen

An den Autor Michael Watzke und an den Regisseur und Co-Autor Jo Baier für Das letzte Stück Himmel

Bayerischer Rundfunk (BR) 2007, Redaktion: Fernsehfilm, verantwortl. Redakteurin: Bettina Ricklefs
Produktion: sperl + schott film GmbH im Auftrag von BR, SWR, WDR und ARTE
Begründung der Jury: Was entgegnet man einem Menschen, der nicht mehr leben will? Das Leben ist schön. Mit einem einfühlsamen Drehbuch und prächtigen Landschaftsbildern machen Michael Watzke und Jo Baier die Schönheit der Schöpfung für uns alle sichtbar.

An den Autor und Regisseur Benedikt Fischer für „Meine Eltern“

Hessischer Rundfunk (HR) 2007, Redaktion: Politik und Gesellschaft/Horizonte, verantwortl. Redakteur: Meinhard Schmidt-Degenhard, Produktion: HR; Begründung der Jury: Ein sehr persönlicher, zu Herzen gehender Blick auf die eigenen, vom Alter gezeichneten Eltern. Der Autor erzählt seine Liebesgeschichte mit seinen Eltern und zeigt, dass auch in einem Magazinbeitrag die Grundfragen des Lebens eindrücklich zum Thema werden können.

Kinderfernsehpreis

Die Jury „Kinderprogramme“ des Robert Geisendörfer Preises hat unter Leitung des Vorsitzenden, Pfarrer Pfarrer Bernd Merz, folgenden Preis für das „beste Kinderprogramm“ verliehen:

An die verantwortliche Redakteurin Tina Kovár
für pur+: Meine Eltern trennen sich

ZDF 2007, Redaktion: Kinder und Jugend, Produktion: ZDF; Begründung der Jury: Hier wird zum Thema gemacht, was viel zu oft geflissentlich verschwiegen wird: Wie gehen Kinder mit Scheidungen um? Die Sendung ist weit davon entfernt, die Brisanz des Stoffes zu verharmlosen, vermittelt aber auch, dass eine Trennung kein Weltuntergang sein muss.

Eine „Lobende Erwähnung“ geht an den Regisseur Karsten Kiilerich
für Was denkst Du über Arm und Reich? Aus: „Die Sendung mit der Maus“

Westdeutscher Rundfunk (WDR) 2007, Redaktion: Kinder und Familie, verantwortl. Redakteurin: Fee Zingler, Produktion: WDR; Begründung der Jury: Die originellen, teils tiefgründig-wahrhaftigen Aussagen von Kindern vermitteln in Verbindung mit den animierten einfühlsamen und detailfreudigen Strichzeichnungen ein Bild unserer Lebenswirklichkeit, das zum Nachdenken, aber auch zum Lachen anregt und so im Gedächtnis bleibt.

Der Sonderpreis der Jury 2008
 
für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen geht an den Westdeutschen Rundfunk. Die Jury würdigt das Engagement des WDR zum Thema Contergan insgesamt und die Regiearbeit von Adolf Winkelmann für den Fernsehfilm „Contergan“ insbesondere.

Begründung der Jury: Der WDR hat mit zahlreichen Sendungen in dem Programmschwerpunkt zu Contergan und seinen Folgen das Schicksal der Medikamentenopfer dem kollektiven Vergessen entrissen. Darüber hinaus ist es gelungen, den gesellschaftlichen Umgang mit Behinderten facettenreich zu thematisieren. Den Mittelpunkt des Themenschwerpunkts bildete der Fernsehfilm „Contergan“. Der Regisseur hat den emotional herausfordernden Stoff nicht nur als ein Stück Zeitgeschichte gezeichnet,  sondern auch als komplexes gesellschaftliches Porträt von hoher Aktualität.

Die Intendantin des WDR, Monika Piel,  und Adolf Winkelmann werden die Auszeichnung in Empfang nehmen.

Preisverleihung 2008

Die Preisverleihung findet in München statt, am 17. September 2008 in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk, dabei begründen die beiden Jurys ihre Entscheidungen. Die ausgezeichneten Programme werden in Ausschnitten vorgeführt.

Mit dem Robert Geisendörfer Preis werden jährlich in der Kategorie „Allgemeine Programme“ zwei Fernseh- und zwei Hörfunkproduktionen ausgezeichnet. Öffentlich-rechtliche und private Rundfunkveranstalter haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Ausgezeichnet werden Sendungen aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, zum guten Miteinander von Einzelnen, Gruppen, Völkern und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Darüber hinaus vergibt die Jury „Allgemeine Programme“ einen Sonderpreis für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen.

Seit 2004 werden auch Kinderprogramme mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet. Die Jury „Kinderprogramme“ vergibt einen Preis für die beste Kinderfernsehsendung. Gestiftet wird dieser Preis von der Gerda und Wolfgang Mann Stiftung – Medien für Kinder.

Die Preise sind insgesamt mit 25.000 Euro dotiert, der Sonderpreis ist undotiert.

Der Robert Geisendörfer Preis wird im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) vergeben, der als Gründungsdirektor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik und Fernsehbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland sich in vielfältiger Weise um den Rundfunk verdient gemacht hat.

Informationen zum Robert Geisendörfer Preis 

Hannover, 02. September 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild