Trauer um den Vizepräses der EKD-Synode, Michael Schibilsky

Präses und Ratsvorsitzender: Wichtige Stimme verloren

„Erschrocken und bestürzt“ hat die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Barbara Rinke, die Nachricht entgegen genommen, dass Michael Schibilsky gestorben ist. Der Vizepräses der EKD-Synode ist nach Angaben der westfälischen Landeskirche am Dienstag, 8. Februar, gestorben. Sie habe immer die Hoffnung gehabt, dass er sich von seiner schweren Krankheit erhole. Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, erklärte: „Mit dem Tod von Michael Schibilsky verliert die Evangelische Kirche in Deutschland eine wichtige Stimme.“

Michael Schibilsky sei im Präsidium der EKD-Synode ein wichtiger und geschätzter Kollege gewesen, erinnert die Präses der Synode. In Erinnerung sei noch sein herausragendes Engagement für das Schwerpunktthema der 2. Tagung der 10. Synode im November 2003 in Trier. „Bibel im kulturellen Gedächtnis“. Damals war der 1946 in Bielefeld geborene Theologieprofessor Vorsitzender des Vorbereitungsausschuss. Nicht nur bei der Vorbereitung des Schwerpunktthemas im Jahr der Bibel sei es Michael Schibilsky ein großes Anliegen gewesen, den heutigen Menschen die Bibel verständlich zu machen, weiß Barbara Rinke. „Dies hat sein gesamtes Engagement in der Synode geprägt.“ Im Präsidium der EKD-Synode, dem er seit der konstituierenden Sitzung im Mai 2003 angehört hat, habe Michael Schibilsky immer wieder bei all den dort notwendigen organisatorischen Überlegungen die Stimme der Theologie zur Geltung gebracht.

Auch der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, erinnert in seiner ersten Reaktion: „Michael Schibilsky wollte den christlichen Glauben mit den Fragen unserer Zeit ins Gespräch bringen.“ Es sei ihm wichtig gewesen, dass die Kirche öffentlich wahrnehmbar sei. Genauso habe er betont, wie wichtig eine leise und eindringliche Form persönlicher Frömmigkeit sei."

Michael Schibilsky war von der bayerischen Landeskirche in die 10. Synode der EKD entsandt. Als Theologieprofessor an der Universität München hat der Westfale seit 1996 seinen beruflichen Schwerpunkt in Bayern, ist aber seiner westfälischen Heimat immer verbunden geblieben. Dort wurde er 1978 nach einem Theologiestudium in Bethel und Münster Gemeindepfarrer in Bottrop. 1987 folgte er einem Ruf als Professor für Sozialethik nach Bochum. Von 1993 bis 1996 war er Direktor des Evangelischen Presseverbands Westfalen-Lippe. Sowohl im Bereich der evangelischen Publizistik als auch im diakonischen Bereich hat Schibilsky in den verschiedensten Gremien und Kommissionen mitgewirkt und durch seine Veröffentlichungen die Diskussionen geprägt.

Hannover, 9. Februar 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Weitere Meldungen zum Tod von Michael Schibilsky werden von der Evangelischen Kirche von Westfalen (www.ekvw.de) und von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (www.bayern-evangelisch.de) veröffentlicht.