Der Mann, dessen Glaube die Welt veränderte

Luther-Film läuft zum Reformationstag in Deutschland an

Als eine theologisch und historisch angemessene Darstellung der Reformationszeit hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, den Film „Luther“ gewürdigt, der am 30. Oktober in den deutschen Kinos anläuft. „Es ist zu begrüßen, dass dieser geistesgeschichtlich einschneidende Wandel der Reformation ebenso wie der Mensch Martin Luther mit seinem Glauben und Denken im Medium Film einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, so Kock.

Der Film schildert die Jahre im Leben des Wittenberger Reformators von dem Eintritt in den Augustinerorden bis zum Augsburger Reichstag 1530, auf dem das erste schriftliche und bis heute geltende Bekenntnis der Protestanten, die Augsburgische Konfession, öffentlich verlesen wird.

Der Thesenanschlag in Wittenberg, die Auseinandersetzungen Luthers mit Papst Leo X., der Aufenthalt auf der Wartburg und die Bauernkriege gehören zu den historischen Meilensteinen der Reformationszeit. Der Film verleiht den historischen Fakten ein menschliches Gesicht, indem er die inneren Auseinandersetzungen des Mönches, des Theologen und Reformators der Kirche nicht ausblendet: sein stetes Ringen um einen gnädigen Gott, das ihn beinahe zu Verzweiflung treibt, und die beharrliche und radikale Kritik an den damaligen Missständen in der Kirche, die er nicht spalten, sondern im Sinne des Evangeliums erneuern wollte.

Der Film zeichnet den Reformator als einen brillanten und leidenschaftlichen, aber auch zweifelnden und leidenden Mann, der aus der Kraft seines Glaubens und sich allein auf sein Gewissen berufend die Mächtigen der Welt herausforderte. Dargestellt wird er von dem britischen Schauspieler Joseph Fiennes. Unter der Regie von Eric Till, der zuletzt mit „Bonhoeffer – die letzte Stufe“ Aufsehen erregte, spielen unter anderem Alfred Molina den Widersacher Johann Tetzel, Sir Peter Ustinow den Unterstützer Friedrich der Weise und Uwe Ochsenknecht den Papst Leo X.

Pfarrer Bernd Merz, Rundfunkbeauftragter der EKD, lobt die gelungene Verbindung von Information und Entertainment und empfiehlt den Film als spannende Unterhaltung und zugleich als Hinführung zu den wesentlichen Grundlagen der Reformation: „Die Menschen, die aus dem Kino kommen, werden sich in vielen Fällen ganz neu für diese Epoche interessieren, und für den kleinen Mönch Martin Luther, der die Welt veränderte.“

Hannover, 27. Oktober 2003

Pressestelle der EKD
Christof Vetter / Henrike Müller

Hinweis:
Zum Start des Lutherfilms hat die EKD ein spezielles Internet-Angebot veröffentlicht, das Sie unter www.lutherfilm.de finden.