Vollkonferenz der UEK mit Votum zum Catholica-Bericht beendet

Mit einem Votum zum Catholica-Bericht ist heute in Bremen die 2. Tagung der 3. Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) zu Ende gegangen. Dabei äußert die Vollkonferenz die Überzeugung, dass eine kritische Debatte der Ergebnisse der sogenannten Familiensynode der Katholischen Kirche noch ausstehe. Kritik äußerte die Vollkonferenz an dem besonderen Ablass, den der Papst für das bevorstehende „Jahr der Barmherzigkeit“ in Aussicht gestellt hatte. „Eine Ablasstheologie, die biblisch begründbar und ökumenefähig wäre, kann es nach Auffassung der Vollkonferenz der UEK nicht geben.“

Zuvor hatte die Vollkonferenz der UEK das Votum ihres Theologischen Ausschusses „Kirchengemeinschaft leben und gestalten“ einstimmig verabschiedet. In dem vorangestellten Einführungsvortrag hatte der Vorsitzende des Theologischen Ausschusses, der Münsteraner Theologieprofessor Michael Beintker, betont, der Text reiche in der theologischen Begründung wie in den praktischen Perspektiven weit über die aktuellen Prozesse im Verbindungsmodell von EKD, UEK und VELKD hinaus. Die Einheit der Kirche sei eine im Wirken Gottes begründete Vorgabe, die die Gemeinden und Kirchen in ihrem gelebten Miteinander zu bezeugen hätten. Dies funktioniere im ökumenischen Miteinander von Kirchengemeinden oft schon vorzüglich. Geglaubte Einheit der Kirche nötige aber nicht zu einer organisatorischen und strukturellen Einheitlichkeit. Kirchliche Einheit komme schon im Neuen Testament in einer nach Maßgabe des Evangeliums gestalteten Vielfalt zum Ausdruck – mithin in versöhnter Verschiedenheit.

In vier Arbeitsgruppen trug die Vollkonferenz zahlreiche Anregungen zur abschließenden redaktionellen Bearbeitung des Votums durch den Theologischen Ausschuss zusammen. Das Votum soll Anfang 2016 in der UEK-Reihe „Evangelische Impulse“ in der Neukirchener Verlagsgesellschaft erscheinen. Es versteht sich als ekklesiologischer Referenztext im Horizont der im Jahr 2017 begangenen Jubiläen „500 Jahre Reformation“ und „200 Jahre lutherisch-reformierte Unionen“.

Bremen, 7. November 2015

Pressestelle UEK