Von Sorgen befreit leben

Bibelarbeit zum Gospelkirchentag in Hannover von Bischof Huber

Die Freiheit von der Sorge klinge in der begeisternden Musik des Gospels auf, so der Vorsitzende des Rates des Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in seiner Bibelarbeit zum Gospelkirchentag in Hannover am Samstag, 6. September. Denn diese Musik gehe auf Menschen zurück, die Sklaverei erlebt und zur Freiheit gefunden haben. Die Gospel besingen die Freiheitsgeschichten der Bibel – vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten bis hin zum Evangelium von Jesus und unsere Antwort darauf: „I sing because I’m happy, I sing because I’m free“ und erschließen durch ihre Begeisterung auch Menschen, die glaubensungewohnt und kirchenungeübt sind, einen neuen Zugang zum Evangelium, zur Botschaft von Freiheit und Glück. Zu dem Gospel, der von Francisca Urio gesungen wurde, sieht Huber Bezug zu einem Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium, wenn es in dem Lied heißt: „His eye is on the sparrow. I know, he watches me“. Dies verdeutliche dem Menschen, was es heiße, unter den Augen Gottes zu leben: nämlich, dass die Sorge nicht über uns herrsche.

Jesus richte sein aufmunterndes Wort an Leute, die alles aufgegeben haben, um ihm nachzufolgen und die Grund haben, sich zu sorgen, weil niemand weiß, wohin der Weg mit Jesus führen wird. Und so helfe dabei wieder in Bezug auf alle Zweifel der Blick auf die Wurzeln des Gospel: Nichts konnten die schwarzen Sklaven mitnehmen, als sie von Afrika nach Nordamerika verschleppt wurden – außer ihrer Kultur und Musikalität. Mit Waffengewalt wurden sie zur Arbeit gezwungen. Aus dieser Demütigung erhoben sie sich durch ihr Singen und Tanzen. Sie zeigten eine Freiheit, die von innen kam; und sie erlangten schließlich auch äußere Freiheit. So nehme die Gospelmusik die Befreiung durch Gott hoffnungsvoll vorweg.

Hannover, 06. September 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Die Bibelarbeit des EKD-Ratsvorsitzenden