Mehr Kapital für Finanzmarkt mit menschlichem Gesicht

EKD unterstützt Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit haben vereinbart, künftig verstärkt zusammen zu arbeiten. Insbesondere wird die EKD Oikocredit eine Kreditlinie in Höhe eines Darlehens von bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Für Oberkirchenrat Thomas Begrich, Leiter der Abteilung Finanzen im EKD-Kirchenamt in Hannover, ist die Vereinbarung der EKD mit Oikocredit ein „gelungenes Beispiel für eine Basishilfe auf dem zurzeit überaus schwierigen Feld der Kreditwirtschaft.“ Wichtig für die EKD-Entscheidung sei gewesen, dass Oikocredit ein Partner ist, „der die Wirtschaft in den Entwicklungsländern basisnah und nachhaltig unterstützt.“

Die mit ihrer Hauptgeschäftsstelle im niederländischen Amersfoort ansässige internationale Finanzinstitution Oikocredit hat seit den 1980-er Jahren in der Entwicklungsfinanzierung Pionierarbeit geleistet und ist heute einer der weltweit größten privaten Kapitalgeber für Mikrokredite in Entwicklungsländern. Oikocredit zielt darauf ab, mithilfe von Darlehen die Lebenschancen und -bedingungen von wirtschaftlich benachteiligten Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa zu verbessern.

Bis zum Ende des Jahres 2008 hat Oikocredit an die 750 Darlehen im Umfang von ca. 370 Millionen Euro vergeben. Rund 20 Prozent der Kredite fließen in die Bereiche Landwirtschaft, Nahrungsmittelverarbeitung, Handel und Handwerk, die verbleibenden 80 Prozent sind im Mikrofinanzbereich investiert. Oikocredit unterstützt besonders Mikrofinanzinstitutionen in der Gründungsphase, die meist im ländlichen Raum angesiedelt sind. Darin unterscheidet sich die Genossenschaft von vielen anderen Finanziers, die nur in sehr etablierte Mikrofinanzinstitutionen investieren.

Das Kapital von Oikocredit stammt von Institutionen und Einzelpersonen. Der Genossenschaft gehören an die 600 institutionelle Investoren (darunter viele Gliedkirchen der EKD) und etwa 30.000 Einzelanleger an, unter denen sich auch eine große Zahl von einzelnen Kirchengemeinden befindet.

Hannover / Amersfoort, 04. Februar 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick