„Ein besonderer Schatz im Ort“

In Tanneberg wird die „Orgel des Monats Februar“ restauriert

Die von der Stiftung Orgelklang als „Orgel des Monats Februar“ gewürdigte Orgel in der Dorfkirche von Tanneberg in Sachsen war das Gesellenstück von Friedrich Ladegast. 1838 schuf der später weltbekannte Orgelbauer die kleine, einmanualige Orgel, die in diesem Jahr restauriert wird. Die von der EKD und den Landeskirchen getragene Stiftung fördert die Sanierung mit 5.000 Euro.

Friedrich Ladegast, der mit dem Bau von Orgeln wie die für den Schweriner Dom berühmt wurde, baute sein Erstlingswerk im Jahr 1882 selbst noch einmal um. Spätere Umbauten, oft aus modischen Gründen vorgenommen, waren der Qualität der Orgel weniger zuträglich. Auch deswegen muss das Instrument nun saniert werden. Der klassizistische Prospekt wird dabei ebenso überarbeitet werden wie die dahinterliegende Windanlage und die Bälge. Alle Pfeifen sind zur Reinigung entfernt, die Klaviaturen müssen überarbeitet, die Trakturen reguliert werden. Am Ende soll das Instrument äußerlich und klanglich wieder möglichst originalgetreu restauriert sein.

64.000 Euro muss die Gemeinde dafür aufbringen. Vorträge, Benefizkonzerte, eine Ausstellung, ein Spendenbasar – „die Tanneberger haben erkannt, dass sie einen besonderen Schatz im Ort haben“, sagt Pfarrer Reinald Richber, „und sie machen sich seit vielen Monaten stark dafür. Die Einwerbung von Geldern bedeutet viel Arbeit, aber das verbindet.“

Wenn die Orgel im Herbst wieder klingt wie zu Ladegasts Zeiten, soll die kleine Dorfkirche in Tanneberg in den Lutherweg durch Sachsen eingebunden werden, sowie in eine Route von Orgeltouren. Dann werden nicht nur die Gottesdienst- und Konzertbesucher der Gemeinde, sondern auch zahlreiche Touristen einen neuen akustischen Genuss erleben.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 20 Projekte in einem Gesamtumfang von mehr als 100.000 Euro. Seit 2010 hat sie 130 Förderzusagen über insgesamt rund 950.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.

Hannover, 16. Februar 2015

Pressestelle der EKD