Besinnung auf das Wesentliche des Lebens

Wolfgang Huber zum Buß- und Bettag

Als "wichtigen Tag der Besinnung und Neuorientierung" hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, den Buß- und Bettag am 17. November bezeichnet. "Auch wenn er kein arbeitsfreier Tag ist, bedenken viele evangelische Christen in Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen ihr Leben vor Gott", betonte Huber. Umkehr und Neuorientierung auf das Wesentliche des Lebens bildeten den Inhalt dieses Tages. Dazu seien Mut und Vertrauen nötig. "Im gemeinsamen Gebet, im Singen und in der Gemeinschaft finden die Menschen diesen Mut, sich von Gott zur Umkehr einladen zu lassen." In der Umkehr liege die Kraft des neuen Anfangs. Das gelte für das persönliche Leben ebenso wie für die gesellschaftlichen Zusammenhänge.

Die Bedeutung des Tages hänge somit nicht davon ab, ob der Buß- und Bettag ein gesetzlicher Feiertag sei oder nicht. Die Erfahrungen mit der Abschaffung des Buß- und Bettages hätten allerdings gelehrt, dass es rein wirtschaftlich einen "äußerst geringen, um nicht zu sagen: völlig zu vernachlässigenden Erfolg zeitigt, solche wichtige Tage als gesetzliche Feiertage zu streichen." Der Schaden für die Sozialkultur übersteige den vermeintlichen wirtschaftlichen Nutzen bei weitem.

Hannover, 16. November 2004

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi


Ansprache zum Buß- und Bettag von Bischof Dr. Rolf Koppe