Votum der Vollkonferenz der UEK zum Bericht des Catholica-Beauftragten der VELKD am 8. November 2014

Die Mitglieder der Vollkonferenz der UEK haben den ersten Bericht des neuen Catholica-Beauftragten Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke mit Interesse und Dank gehört. Besonders beeindruckt waren sie von der Darstellung des päpstlichen Schreibens Evangelii gaudium. In der Argumentation des Papstes erkennen sie Kernaussagen der reformatorischen Theologie, insbesondere in der Konzentration auf das Evangelium und in der Christusbindung der Kirche. Sie stimmen der Vergewisserung der missionarischen Aufgabe der Kirche und der damit unlösbar verbundenen Frage nach sozialer Gerechtigkeit zu. Im Hinblick auf die vom Rat der EKD herausgegebene Schrift „Rechtfertigung und Freiheit“ und die sich daran anschließenden Diskussionen unterstreichen sie die ökumenische Dimension des Reformationsjubiläums 2017. Die ökumenischen Partner von heute sind nicht die Konfliktgegner von damals. Beide haben im Lauf der Jahrhunderte voneinander gelernt und sich dabei gewandelt. Das ökumenische Gespräch auf dem Weg zum Reformationsjubiläum bietet die Chance, die gegenseitigen Verletzungen aufzuarbeiten und das versöhnte Miteinander zu vertiefen. Aus Sicht der UEK ist es ökumenisch geboten, dabei die ganze Bandbreite des Protestantismus wahrzunehmen und in die bestehenden Dialogprozesse einzubeziehen. In dem Maße, wie die ökumenischen Partner dem Wirken Jesu Christi Raum geben, kann ihre Einheit erkennbar Gestalt gewinnen. Das bedeutet für 2017 und darüber hinaus: Orientierung an Jesus Christus in der Freude am Evangelium.

Dresden, 8. November 2014

Karin Bertheau
Pfarrerin, Publizistikreferentin

Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland

Amt der UEK