4. Tagung der 10. EKD-Synode wird am Sonntag eröffnet

Gottesdienst in der Berliner St. Matthäuskirche

Mit einem Gottesdienst in der St. Matthäus Kirche in Berlin wird am Sonntag, 6. November, die 4. Tagung der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eröffnet. Die Liturgie nimmt die gerade in der Kirche gezeigten Bilder des österreichischen Malers Arnulf Rainer auf. Die Predigt hält in diesem Jahr der Bischof der gastgebenden Landeskirche – Bischof Wolfgang Huber von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Der Gottesdienst wird ab 9.30 Uhr live übertragen im Zweiten Deutschen Fernsehen.

Bis zum 10. November beraten die 120 Delegierten in Berlin unter anderem das diesjährige Schwerpunktthema "Tolerant aus Glauben". Am Sonntag wird der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, seinen Ratsbericht halten. Außerdem müssen die Mitglieder der Synode im Lauf der Tagung den Haushaltsplan beschließen und weitere Gesetze, darunter eine Änderung der Grundordnung der EKD, beraten und verabschieden.

Die Synode ist das höchste Entscheidungsorgan der EKD und besteht nach deren Grundordnung aus 120 Mitgliedern. Für die 10. Synode sind 100 Synodale durch die Synoden der 23 Landeskirchen gewählt worden, weitere 20 Mitglieder sind vom Rat der EKD unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeiten, die für das Leben der Gesamtkirche und die Arbeit der kirchlichen Werke Bedeutung haben, berufen worden. Für jeden Synodalen wurden zwei Stellvertreter bzw. Stellvertreterinnen gewählt.

Die Synode hat die Aufgabe, Angelegenheiten, die die EKD betreffen, zu beraten und über sie zu beschließen. Dazu gehören Kirchengesetze (so z.B. Haushalt, Arbeitsrechtsregelungen, Datenschutz etc.) sowie Vorlagen des Rates und der Kirchenkonferenz. Unter bestimmten Voraussetzungen werden auch Anträge und Eingaben beraten. Die Mitglieder der Synode sind bei ihren Beratungen und Entscheidungen nicht an Weisungen gebunden.

Die Synode kommt in der Regel einmal im Jahr an wechselnden Orten zu einer mehrtätigen Tagung zusammen. Eine Ausnahme bildet das Jahr, in dem die Synode auf ihrer konstituierenden Sitzung zusammen trifft. Die Tagungen der Synode sind grundsätzlich öffentlich. Fast immer behandelt die Synode ein so genanntes "Schwerpunkt- oder Sachthema", das von einem vom Präsidium hierfür eingesetzten Ausschuss vorbereitet wurde. Aus den vergangenen Jahren sind zu nennen: "Die Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche", "Glauben heute", "Gentechnologie", "Kirche und Medien", "Europa", "Religionsunterricht", "Gottesdienst", "Diakonie“ und "Was ist der Mensch?".

Seit 1991 hat die Synode acht ständige Ausschüsse ("Schrift und Verkündigung", "Diakonie, Mission und Ökumene", "Recht", "Kirche, Gesellschaft und Staat", "Erziehung, Bildung und Jugend", Haushalt", "Europa" und "Umwelt"). Daneben wählt die Synode bei ihrer ersten Tagung die Mitglieder, die - zusammen mit den Vertretern der Kirchenkonferenz - den "Ratswahlausschuss" bilden. Die Ausschüsse leisten einen wesentlichen Teil der Sacharbeit der Synode. Jeder Ausschuss bereitet in seinem Bereich die Beratungen für die Tagung vor. Während der jährlichen Synodaltagungen im Herbst werden die Vorlagen, Anträge und Eingaben an die Synode nach ihrer Einbringung und einer ersten Aussprache im Plenum an die betreffenden Ausschüsse zur Beratung überwiesen. Aus der Arbeit der Ausschüsse entstehen Beschlussvorlagen zur Beratung und endgültigen Beschlussfassung durch die Synode. Hieraus können auch öffentliche Erklärungen entstehen, deren wichtigste Form die Kundgebung ist.

Die Mitglieder des Präsidiums der 10. Synode:

Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, Nordhausen, Präses der EKD-Synode und Ratsmitglied der EKD

Joachim Klasse, Stellvertretender Präses der EKD-Synode

Gordon Emrich, Beisitzer zum Präsidium der EKD-Synode

Christel Ruth Kaiser, Beisitzerin zum Präsidium der EKD-Synode

Elke König, Beisitzerin zum Präsidium der EKD-Synode

Gesine Lickfett, Beisitzerin zum Präsidium der EKD-Synode

Während der Tagung muss ein Vizepräses nachgewählt werden, da der bisherige Vizepräses Michael Schibilski im Frühjahr verstorben ist.

Berlin, 03. November 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Materialien und Informationen zur EKD-Synodentagung 2005