Gottesvorstellung in der Naturwissenschaft

In Erlangen findet Evangelischer Hochschuldialog statt

„Wir müssen gerade mit der heranwachsenden akademisch gebildeten Jugend stärker ins Gespräch kommen. Eine der vordringlichsten Zukunftsaufgaben liegt in diesem Bereich.“ Dies erklärt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johannes Friedrich im Vorfeld der Evangelischen Hochschuldialoge in Erlangen am 25. November, die gemeinsam von der Evangelischen Akademikerschaft, der Evangelischen StudentInnengemeinde (ESG) Erlangen, der Evangelischen Stadtakademie und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet wird. Während des Dialogs soll, so die Veranstalter, über die aktuelle Bedeutung der Gottesvorstellung in den Wissenschaften diskutiert werden.

Im Horizont einer autonomen Wissenschaftlichkeit, heißt es in der Einladung zu dem Evangelischen Hochschuldialog, könne durchaus erneut nach Gott gefragt werden: als Sinnhorizont, als Maßstab ethischer Verbindlichkeit von Forschung und Lehre, als konstruktive Erinnerung an das, was aller Wissenschaft voraus liegt, oder als Grenze von Erkenntnis. „In dieser Perspektive fragen Wissenschaftler nach Gott: als Möglichkeit der Selbstverständigung des eigenen wissenschaftlichen Anspruchs.“ Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde in einer Kirche gegründet, erläutert Hans-Jürgen Luibl, Leiter der Evangelischen Stadtakademie Erlangen, den lokalen Bezug. An der Wiege einer ganzen Reihe von Wissenschaften haben Einsichten des christlichen Glaubens Pate standen. Doch in der modernen Wissenschaft habe, wie es scheint, Gott „ausgedient“.

Mit dem Hauptreferat „Der moderne Wissenschaftsbetrieb und die alte Gottesfrage“ wird Thomas Rentsch, Professor für Praktische Philosophie aus Dresden, in das Thema einführen. Ein Dialog zwischen Naturwissenschaft und Theologie, vertreten durch den Molekularbiologen Walter Dörfler und den Theologen Hans G. Ulrich, schließt sich an. Zum Abschluss der Auftaktveranstaltung lädt Landesbischof Johannes Friedrich zu einem Empfang ein. Die Evangelischen Hochschuldialoge werden von der EKD gefördert.

Hannover, 18. November 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Weitere Informationen unter http://www.esg-erlangen.de/esg/hsdialog