VELKD unterstützt Flüchtlingslager im kenianischen Dadaab

Generalsynode wird interkulturelle Aspekte von Mission thematisieren

Die Kirchenleitung der VELKD hat am 29. und 30. September 2011 in Hannover getagt und gibt das folgende Kommuniqué heraus:

VELKD unterstützt Flüchtlingslager im kenianischen Dadaab
Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat beschlossen, die finanzielle Unterstützung für die Arbeit des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Flüchtlingslager Dadaab im östlichen Kenia fortzusetzen. Mit einer Adhoc-Zuwendung in Höhe von 10.000 Euro wird die VELKD das Nothilfeprogramm der Abteilung für Weltdienst (AWD) des LWB unterstützen. „Damit beteiligen wir uns an der wichtigen Arbeit des LWB, der weltweit Menschen in Not hilft und hier ganz besonders an der Linderung der Hungersnot in Ostafrika mitwirkt“, sagte der Leitende Bischof und Vorsitzende der Kirchenleitung, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München). Friedrich, der zugleich Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) ist, hatte im Juli dieses Jahres zu Spenden aufgerufen, worauf bis heute ca. 67.000 Euro eingingen. Die Kirchenleitung sprach in ihrem Beschluss allen Spendern ihren herzlichen Dank aus und ermutigte die Kirchen in Deutschland, in ihren Hilfen für die Region Ostafrika fortzufahren.
Das im Auftrag des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHRC) unterhaltene Lager in Dadaab, ursprünglich für 90.000 Menschen geplant, beherbergt zurzeit rund 450.000 Personen. Der Verbleib der Flüchtlinge in Dadaab wird sich vermutlich auf Monate, wenn nicht Jahre, erstrecken. Der Osten Afrikas ist zurzeit von der schlimmsten Dürrekatastrophe seit Jahrzehnten betroffen. Über 12 Millionen Menschen leiden dort unter akutem Nahrungsmangel oder sind vom Hungertod bedroht.

Spendenkonto des DNK/LWB:
419 540, BLZ: 520 604 10, EKK Hannover Stichwort: Ostafrika


Begegnungsreise des stellvertretenden Leitenden Bischofs nach Tansania
Der stellvertretende Leitende Bischof der VELKD, Bischof Gerhard Ulrich (Schleswig), hat der Kirchenleitung von seiner Reise zur Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) berichtet. Insbesondere hat er auf die finanziellen und personellen Schwierigkeiten kirchlicher Krankenhäuser in Tansania hingewiesen, die aufgrund der politischen Rahmenbedingungen aufgetreten seien. Ulrich habe den Partnern zugesagt, sich für eine tragfähige Situation der kirchlichen Häuser einzusetzen. Ein weiteres Thema sei die Diskussion über Homosexualität und Bibelverständnis gewesen. Hierzu hatte sich die lutherische Kirche von Tansania in der sogenannten Dodoma-Erklärung ablehnend geäußert. Es herrsche jedoch Einvernehmen darüber, dass man den Dialog und die partnerschaftlichen Besuche zwischen den Kirchen trotz unterschiedlicher Auffassungen ungebrochen fortsetzen wolle. So wird der Bischof der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT), Dr. Alex G. Malasusa, auf der diesjährigen Generalsynode der VELKD zu Gast sein.


Generalsynode der VELKD 2011 in Magdeburg
Unter dem Thema „Die Begegnung mit dem Anderen – Das Wagnis der Mission“ wird sich die 4. Tagung der 11. Generalsynode der VELKD, die vom 3. bis 5. und am 8. November 2011 in Magdeburg stattfindet, schwerpunktmäßig. mit missionarischen Erfahrungen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten und deren Bedeutung für das Selbstverständnis der Gemeinden in Deutschland befassen. Die Kirchenleitung hat die vorbereitenden Planungen zustimmend zur Kenntnis genommen. Den Hauptvortrag zum Thema wird Prof. Dr. Kjell Nordstokke (Stavanger), der ehemalige Leiter der Abteilung Mission und Entwicklung des Lutherischen Weltbundes, halten. Daneben werden zahlreiche Gäste aus der weltweiten Ökumene teilnehmen und das Thema aus ihrer Perspektive beleuchten, so LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan.
Weitere Themen der Generalsynode sind die Berichte des Leitenden Bischofs, des Catholica-Beauftragten sowie der Kirchenleitung. Zudem steht die Wahl eines neuen Leitenden Bischofs auf dem Programm. Synodenbeschlüsse sind hinsichtlich einer neuen Ordinationsagende unter dem Titel „Berufung – Einführung – Verabschiedung“ und zum Pfarrdienstrechtsneuordnungsgesetz zu fassen.

Hannover, 30. September 2011

Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD